Wirtschaft

Kompromiss im Gasstreit Russland zeigt Entgegenkommen

Ein Geben und Nehmen: Wladimir Putin und Julia Timoschenko tauschen die unterzeichneten Dokumente aus.

Ein Geben und Nehmen: Wladimir Putin und Julia Timoschenko tauschen die unterzeichneten Dokumente aus.

(Foto: dpa)

Der russische Regierungschef Wladimir Putin und und seine ukrainische Kollegin Julia Timoschenko handelten den Kompromiss am Rande eines Treffens der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) in Jalta auf der ukrainischen Halbinsel Krim aus. Putin sagte nach dem Treffen, Russland habe "auf die Wünsche Timoschenkos eingehen und die  Verträge ändern können". Putins Angaben zufolge einigten sich die  Energieriesen beider Länder, Gazprom und Naftogaz, auf neue Liefermengen.

Naftogaz war für das kommende Jahr nach eigenen Angaben bislang  vertraglich zum Kauf 52 Mrd. Kubikmetern Gas aus Russland verpflichtet. Schätzungen zufolge benötigt die Ukraine aber nur etwa die Hälfte des Gases. Ohne neuen Vertrag wären auf das Land daher hohe Vertragsstrafen zugekommen. Timoschenko sagte, ihr Land "schätze" das Entgegenkommen Moskaus. Der neue Vertrag muss den Angaben zufolge allerdings noch aufgesetzt und unterzeichnet werden.

Für Europa wird es teuer

Europa kann dagegen kaum auf ein Entgegenkommen bei den Preisen hoffen.

Europa kann dagegen kaum auf ein Entgegenkommen bei den Preisen hoffen.

(Foto: dpa)

Teurer wird Gas im kommenden Jahr voraussichtlich für die europäischen Käufer russischen Erdgases. Putin sagte, die Transitgebühren für Gas, das über die Ukraine gen Westen fließt, stiegen 2010 um 60 Prozent. Die Staaten der Europäischen Union beziehen ein Viertel ihres Gases aus Russland, 80 Prozent davon fließt durch ukrainische Pipelines.

Die russischen Gaslieferungen an und durch die Ukraine sorgen immer wieder für Spannungen zwischen den beiden Ländern. Im vergangenen Januar waren die Lieferungen in Länder der Europäischen Union wegen eines Streits über die Bezahlung tagelang eingestellt worden. Vor allem Staaten in Südosteuropa waren daher zeitweise komplett von Gaslieferungen abgeschnitten gewesen.

Quelle: ntv.de, AFP

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