Wirtschaft

Trotz Krise bleibt mehr in der Kasse Russlands Riesen hochprofitabel

Die größten russischen Konzerne trotzen der Wirtschaftsflaute wie sonst niemand in Europa. Während anderenorts die Gewinnmargen in den Keller gehen, steigern die größten börsennotierten Unternehmen Russlands trotz Wachstumseinbruch ihre Profitabilität.

Der Gasriese Gazprom zählt zu den profitabelsten Unternehmen Europas.

Der Gasriese Gazprom zählt zu den profitabelsten Unternehmen Europas.

(Foto: REUTERS)

Bei den 500 größten europäischen Unternehmen sind im abgelaufenen Geschäftsjahr die Umsätze um durchschnittlich 9,6 Prozent eingebrochen. Das geht aus der vom "Handelsblatt" erstellten Rangliste der nach Umsatz 500 größten börsennotierten Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen hervor. Unter dem Strich verdienten die Konzerne 26 Prozent weniger als 2008. Der unverhältnismäßig starke Gewinneinbruch verringerte auch die Marge: Durchschnittlich blieben nach Berechnungen des Blatts pro 100 Euro Umsatz nur noch 4,90 Euro hängen, 18 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Russlands börsennotierte Konzerne umschifften die Krise demnach besser als alle anderen. Während das Bruttoinlandsprodukt um 7,9 Prozent und doppelt so stark wie in der Eurozone abstürzte, erwirtschaften die Firmen eine stattliche Marge von durchschnittlich 13,7 Prozent. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als 2008. Deutsche Unternehmen erreichten auf dem Höhepunkt vergangener Boomzeiten nicht einmal halb so viel.

Rendite-Könige

Kostensenkungen, die geringsten Löhne in Europa und reichhaltige Rohstoffvorkommen führen die russischen Unternehmen an die Spitze in Europa. Mit den Versorgern Gazprom, Surgutneftegaz, Rushydro und dem Logistiker Transneft erwirtschaften vier Konzerne eine Nettomarge von mehr als 25 Prozent. Drei der europaweit zehn renditestärksten Firmen kommen aus Russland.

Demgegenüber erscheinen unter den Top 500 die 59 deutschen Unternehmen wie ein Armenhaus. Zwar sanken ihre Umsätze im Krisenjahr 2009 nur unterdurchschnittlich um 8,6 Prozent. Doch die Nettogewinne fielen um die Hälfte und damit stärker als bei den Unternehmen in allen anderen Staaten. Der Grund: Den Deutschen brachen die Aufträge genauso stark wie der Konkurrenz weg, doch sie reduzierten nicht in gleichem Maße ihre Produktion und Zahl der Mitarbeiter. Insgesamt beschäftigten die deutschen Konzerne zwei Prozent weniger Angestellte als ein Jahr zuvor.

Quelle: ntv.de, rts

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