"Banken mit sich selbst beschäftigt" S&P erwartet weitere Herabstufungen
21.08.2013, 08:07 Uhr
S&P sieht regulatorische und rechtliche Unsicherheiten.
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Die Finanzkrise ist noch nicht ausgestanden. Nach Angaben der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) sind die Banken weiter mit Umbauten beschäftigt. Weitere Herabstufungen seien möglich. Nach wie vor gebe es hinsichtlich der Regulierung Unsicherheiten.
Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) will in Sachen Finanzkrise noch keine Entwarnung geben. "Von den hundert europäischen Banken, die wir bewerten, haben immer noch zwei Drittel einen negativen Ratingausblick. Weitere Herabstufungen sind also wahrscheinlich", sagte S&P-Bankanalyst Stefan Best dem "Handelsblatt".
Seinen Angaben zufolge müssen die Geldinstitute weiter ihre Eigenkapitalbasis stärken, ihre Refinanzierungsrisiken reduzieren und Kosten sparen. Insgesamt werde die Branche erst mal kleinere Brötchen backen: "Eigenkapitalrenditen von 25 Prozent wie vor der Krise wird es auf absehbare Zeit nicht mehr geben." Ein Institut, das trotz der niedrigen Zinsen eine Eigenkapitalrendite von zehn Prozent erziele, stehe nicht schlecht da. "Viele schaffen das im Moment nicht", sagte Best.
Eine Konsolidierungswelle in der europäischen Bankenbranche sieht er derzeit nicht. Die Institute seien vorerst mit sich selbst beschäftigt. Außerdem gebe es regulatorische und rechtliche Unsicherheiten. "Herrscht hier Klarheit, könnte es aber durchaus zu Akquisitionen kommen, da der Wettbewerbsdruck eher zunehmen wird", sagte Best weiter.
Den Vorschlägen für ein Trennbankensystem kann er durchaus etwas abgewinnen. Eigenhandel und große Teile des Market Making der Banken seien für die Realwirtschaft nicht so wichtig, sie enthielten aber ein hohes systemisches Risiko. Diese Bereiche abzuspalten, sei "kein Allheilmittel, würde aber Banken abwicklungsfähiger machen".
Quelle: ntv.de, rts