Aufholjagd im zweiten Quartal SAP überrascht mit Rekordzahlen
12.07.2012, 16:20 Uhr
Wort gehalten: Jim Hagemann Snabe und Bill McDermott freuen sich über das Rekordquartal.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die SAP-Manager Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe haben Wort gehalten. Im April haben sie ihre Anleger noch mit schlechten Quartalszahlen enttäuscht und gelobten Besserung. Jetzt überraschen sie die Aktionäre mit Rekordzahlen.
Sie haben geliefert: Als die SAP-Vorstandssprecher Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe im April die Zahlen für das erste umsatzschwache erste Quartal vorlegten, stießen sie auf große Enttäuschung. Im zweiten Quartal solle alles besser werden, versprachen sie den Aktionären. Und hielten Wort. Jetzt verzücken sie ihre Anleger mit einem neuen Rekordumsatz. Zwischen April und Juni erwirtschaftete Europas größter Softwarehersteller 1,06 Mrd. Euro mit Softwarelizenzen.
Ein Plus im Vergleich zum ersten Quartal von satten 26 Prozent. Der Gesamtumsatz stieg um ebenfalls starke 21 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro. Börsenmakler griffen prompt zu, die Aktie kletterte an die Gewinnerspitze im Dax. Das Betriebsergebnis wuchs um 7 Prozent auf 0,92 Mrd. Euro an. Das Wachstum der Zahlen spiegelt sich auch in der Personalpolitik wieder. 1550 Mitarbeiter für Vertrieb und Entwicklung hat SAP im zweiten Quartal eingestellt. SAP ist damit im 40. Jahr nach der Unternehmensgründung klar im Aufwind.
Starke Nachfrage nach mobiler Software
Profitiert hat das Unternehmen von günstigen Wechselkursen und der Übernahme des Cloud-Software-Entwicklers SuccessFactors. McDermott und Hagemann Snabe können sich auf ihr Kerngeschäft, den Handel mit Softwarelizenzen, verlassen. Außergewöhnlich gut sei aber die Nachfrage nach Software für Mobile Geschäftsanwendungen, Cloud-Computing und Daten-Analyse, schwärmten sie. Vor allem Finanzdienstleister und Handelsunternehmen griffen zu. Nun können sich McDermott und Hagemann auf die Schulter klopfen: Trotz unsicherem gesamtwirtschaftlichen Umfelds sei SAP in allen Regionen zweistellig gewachsen, frohlocken sie.
SAP hatte im April in Aussicht gestellt, dass die Softwareerlöse ohne Berücksichtigung von Wechselkurs-Effekten von April bis Juni um 15 bis 20 Prozent zum Vorjahreswert von 838 Millionen Euro steigen werden: Mit einem Plus von 19 Prozent erfüllten die Walldorfer damit diese Prognose. Auch der anvisierte Zuwachs bei den um Sondereffekte wie Akquisitionskosten und aktienbasierte Vergütungsprogramme bereinigten Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse lag mit 15 Prozent (ohne Berücksichtigung der Wechselkurse) auf 3,14 Milliarden Euro genau in der Mitte der Prognose von plus 14 bis 16 Prozent.
Da der Betriebsgewinn mit dem Erlöswachstum nicht mithalten konnte, sank die operative Marge im zweiten Quartal um 2,4 Prozentpunkte auf 23,6 Prozent. Bis 2015 soll die operative Rendite auf 35 Prozent klettern, SAP will damit näher an profitablere Konkurrenten wie Oracle aus den USA heranrücken.
Quelle: ntv.de, vpe/rts