Wirtschaft

Mieses Deutschland-Geschäft SEB will raus

Die SEB-Bank bekommt in Deutschland keinen Fuß auf den Boden. Die Schweden erwägen deshalb ernsthaft die Veräußerung ihrer 174 Filialen. Die SEB schrieb in Deutschland im vergangenen Jahr rote Zahlen.

Stürmischer deutscher Markt: SEB will wieder gen Norden segeln.

Stürmischer deutscher Markt: SEB will wieder gen Norden segeln.

(Foto: REUTERS)

Die schwedische Bank SEB will Kreisen zufolge in den nächsten Monaten über die Zukunft ihrer schwächelnden Deutschland-Tochter entscheiden. Am wahrscheinlichsten sei derzeit ein Verkauf des Privatkundengeschäfts mit seinen 174 Filialen, verlautete aus dem Umfeld des Unternehmens.

In Finanzkreisen wird ein Wert von unter einer Milliarde Euro genannt. Erste Interessenten gibt es bereits: So hat die Münchener HypoVereinsbank (HVB) ein Auge auf das Segment geworfen, um ihr eigenes Privatkundengeschäft zu stärken, wie eine weitere mit der Angelegenheit vertraute Person sagte. Die Sparte der Unicredit-Tochter ist das Sorgenkind der Bank.

Einen formellen Verkaufsprozess gibt es den Kreisen zufolge nicht. Neben einer Veräußerung des SEB-Geschäfts mit rund einer Million Privatkunden würden auch andere Alternativen geprüft, darunter Zukäufe. Die SEB hatte bereits vor Jahren die Deutschland-Tochter auf den Prüfstand gestellt und mit potenziellen Interessenten gesprochen. Nachdem die Finanzkrise ausgebrochen war, wurden die Pläne vorübergehend auf Eis gelegt. Die Bank kommentiert die Informationen nicht.

Verluste in Deutschland

Die SEB schrieb in Deutschland im vergangenen Jahr rote Zahlen, vor allem wegen Einbußen im Privatkundengeschäft. Neben Kreditausfällen spielte auch die anhaltend starke Konkurrenz in dem von Volksbanken und Sparkassen dominierten Bereich eine Rolle.

Experten sind sich einig, dass Banken in Deutschland eine gewisse Größe brauchen, um im Privatkundengeschäft rentabel zu sein. Daher läuft hier seit längerem eine Fusionswelle: So stieg die Deutsche Bank bei der Postbank ein. Zudem kaufte die Commerzbank die Dresdner Bank.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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