Tiefschlag für US-Großbank SEC schluckt Goldman-Gewinn
20.07.2010, 14:50 UhrDie US-Großbank Goldman Sachs verdient im zweiten Quartal deutlich weniger als erwartet. Ein großer Teil des Gewinns geht für eine rekordhohe Strafzahlung an die US-Börsenaufsicht SEC drauf. Analysten reagieren enttäuscht.
Die US-Großbank Goldman Sachs hat im abgelaufenen Quartal einen Gewinnrückgang verzeichnet. Der Gewinn ging auf 613 Mio. Dollar zurück, wie die US-Bank mitteilte. Im Vorquartal hatte das Haus noch 3,43 Mrd Dollar verdient. Vor einem Jahr hatte die profitabelste aller Wall- Street-Banken 2,7 Mrd. Dollar eingefahren.
Je Aktie verdiente das Geldhaus eigenen Angaben zufolge 0,78 Dollar. Ohne Sonderposten - wie beispielsweise die Kosten durch den Rechtsstreit mit der US-Börsenaufsicht SEC - erzielte Goldman einen Gewinn je Aktie von 2,75 Dollar. Die Einnahmen lagen im zweiten Vierteljahr bei 8,84 Mrd. Dollar. Sie blieben damit ebenfalls unter den durchschnittlichen Erwartungen.
Vorbörslich fiel die Aktie um 2,1 Prozent. Die Analysten hatten nicht mit den Sonderbelastungen gerechnet und einen höheren Gewinn prognostiziert. In der vergangenen Woche hatte Goldman die Betrugsklage der US-Börsenaufsicht mit der Rekordbuße von 550 Mio. Dollar aus dem Weg geräumt. Das Finanzinstitut gab zu, Anlegern Informationen über ein komplexes Investmentprodukt vorenthalten zu haben. Nach dem Bekanntwerden der Klage im April war der Börsenwert des Hauses um mehr als 25 Mrd. Dollar eingebrochen.
Abgesehen von der SEC-Strafe belastete auch die insgesamt schleppend laufende Geschäfte und die britische Bonussteuer auf dem Ergebnis. "Das Marktumfeld ist während des zweiten Quartals schwieriger geworden", sagte Bankchef Lloyd Blankfein. Mit der Bonussteuer will die britische Regierung die Finanzmärkte zügeln. Goldman Sachs kostete das 600 Mio. Dollar.
Quelle: ntv.de, DJ/dpa/rts