Schmale Abfindung für Mitarbeiter Schlecker bietet 500 Euro
26.04.2012, 11:36 Uhr
Zähe Verfahren vor dem Arbeitsgericht könnten Investoren abschrecken, fürchtet der Insolvenzverwalter.
(Foto: REUTERS)
Nach der Kündigung für mehr als 10.000 Mitarbeiter versucht der Verwalter der insolventen Drogeriekette Schlecker der anstehende Prozesswelle vor dem Arbeitsgericht zu entgehen. Die klagenden Schlecker-Frauen dürfen wählen: Entweder schnelles Geld oder ein langwieriges Verfahren.

In vielen Fällen der letzte Einzelhändler im Dorf: Leere Regale im Schaufenster einer Schlecker-Filiale.
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Der Schlecker-Insolvenzverwalter will allen gekündigten Mitarbeitern eine Abfindung von 500 Euro anbieten. Diesen Vorschlag unterbreitete Rechtsanwältin Gerda Straetmanns von der Insolvenzverwaltung bereits zwei Ex-Mitarbeitern in Güteverhandlungen vor dem Arbeitsgericht Ulm. Der zuständige Richter Nikolaus Zimmermann bestätigte einen Bericht der "Südwest Presse".
Die Summe soll als "Leitfaden für alle Schlecker-Fälle" gelten. "Wenn sich beide Parteien darauf einigen, wäre der schwierig zu führende Prozess abgewendet", sagte der Ulmer Richter. Die Summe sei "natürlich nicht viel", über die Annahme hätten jetzt zu entscheiden. Die Ex-Arbeitnehmer haben in der Regel zwei Wochen Zeit, auf das Angebot zu reagieren.
Bundesweit haben nach bisherigen Angaben der Gerichte mehr als 1500 Ex-Schlecker-Beschäftigte gegen ihren früheren Arbeitgeber geklagt. Das Angebot des Insolvenzverwalters könnte demnach insgesamt ein Volumen von 750.000 Euro erreichen.
Ende März war im Zuge der Insolvenz der Drogeriekette 10.000 Mitarbeitern gekündigt worden. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz befürchtet bei einer "hohen Zahl" an Klagen eine abschreckende Wirkung auf potenzielle Investoren.
Quelle: ntv.de, dpa