"Nur" aufs Treppchen Schleppendes AgBank-IPO
16.07.2010, 11:30 UhrBei der Agricultural Bank of China kehrt der Alltag ein und der ist für die Anleger ernüchternd. Das Rekord-IPO der AgBank verläuft schwerfällig, der Handel schleppend. Die schiere Größe wird zum Bremsklotz.
Die chinesische Agricultural Bank of China (AgBank) hat auch in Hongkong ein vergleichsweise verhaltenes Börsendebüt hingelegt. Zur Eröffnung legte die Aktie der Agrarbank um moderate drei Prozent auf 3,30 Hongkong-Dollar zu. Die Papiere waren zu 3,20 Hongkong-Dollar ausgegeben worden. Analysten hatten diesen Kursanstieg erwartet.
Bereits am Donnerstag hatte die AgBank in Shanghai ein enttäuschendes Börsendebüt gegeben. Dort beendeten die Aktien ihren ersten Handelstag mit einem Plus von lediglich 0,8 Prozent. Am Freitag gaben sie die Gewinne fast vollständig wieder ab und pendelten um ihren Ausgabepreis von 2,68 Yuan.
Rekord ist machbar
Durch ihr duales Listing in Shanghai und Hongkong hat die AgBank bei ihrem Börsengang 19,23 Mrd. Dollar eingesammelt. Der Gang aufs Parkett war damit bisher weltweit der drittgrößte hinter dem 21,93 Mrd. Dollar schweren Börsengang der Industrial & Commercial Bank of China (ICBC) im Jahr 2006 und der Visa Inc, die 2008 19,65 Mrd. Dollar einsammelte. Sollte die AgBank jedoch ihre Mehrzuteilungsoption voll ausüben, könnte sie ihre Einnahmen auf 22,14 Mrd. Dollar erhöhen und sich an die Spitze setzen.
Dicke Bücher
Die AgBank will sich mit der Doppelnotierung Mittel beschaffen, um ihre Kapitalbasis nach der Finanzkrise wieder aufzubessern. Das Geldhaus ist das letzte der vier großen chinesischen Staatsbanken, das den Sprung auf das Parkett wagt.
Das Geldhaus hat 350 Millionen Kunden - mehr als die USA Einwohner. Das Institut verfügt über Vermögenswerte in Höhe von 1,4 Billionen Dollar. Das ist mehr als das Bruttoinlandsprodukt Kanadas. Die Bank hat über 23.000 Filialen und mehr rund 441.000 Mitarbeiter. Einem Medienbericht zufolge steigerte die AgBank ihren Gewinn im ersten Halbjahr um 40 Prozent auf 6,8 Mrd. Dollar.
Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ/dpa