Wirtschaft

Flotte schrumpft weiter Sixt auf Sparkurs

Buchung via Handy, Wagenschlüssel aus dem Spender: Deutschlands größte Autovermietung Sixt will zunehmend Internet und Automaten nutzen, um Kosten zu sparen. "Wir arbeiten intensiv an automatisierten Anmietungen", sagte Vorstandschef Erich Sixt bei einer Telefonkonferenz.

Der Sixt-Kunde kann künftig mit anpacken.

Der Sixt-Kunde kann künftig mit anpacken.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Geplant sei, dass Kunden über Internet oder Handy einen Wagen buchen und am Abholort ihre Kreditkarte in einen Automaten stecken, der dann die Wagenschlüssel ausspuckt. Der bisher meist noch fällige Gang zum Schalter soll dann entfallen. Er rechne damit, dass auf diesem Weg künftig etwa 20 Prozent der Vermietungen abgewickelt werden könnten. Viele Kunden dürften weiter Wert auf die persönliche Ansprache am Schalter legen, sagte Sixt.

Sparen auch beim Personal

Sixt ist derzeit auf Sparkurs, um die Auswirkungen der Rezession und die gesunkene Nachfrage nach Mietwagen zu kompensieren. Neben den Transport- und Energiekosten wird auch beim Personal gespart. "Wir haben derzeit einen faktischen Einstellungsstopp." Außerdem sollen nicht alle freiwerdenden Stellen neu besetzt werden. Wie viele der zuletzt knapp 2.200 Arbeitsplätze bei Sixt auf diesem Weg wegfallen könnten, wollte der Unternehmer aber nicht beziffern. "Das ist kein großartiges Personalabbauprogramm. Das gibt es bei Sixt nicht." Parallel hatte Sixt zuletzt außerdem die Preise erhöht. Dies sei von den Kunden meist auch akzeptiert worden. "Nur eine überschaubare Menge an Kunden folgt uns nicht."

Dank dieser Schritte dürfte der derzeitige Erholungstrend im zweiten Halbjahr anhalten, sagte Sixt. "Ich bin für das Jahr 2009 grundsätzlich optimistisch und erwarte nach wie vor einen deutlichen Jahresüberschuss." Für eine generelle Entwarnung sei es allerdings zu früh, warnte der Unternehmer. "Ich glaube nicht, dass die Rezession so schnell vorbeigeht." Sixt werde seine Flotte im zweiten Halbjahr daher nochmals in derselben Größenordnung wie in den ersten sechs Monaten verkleinern, um sie der gesunkenen Nachfrage anzupassen. Sixt hatte die Zahl seiner Fahrzeuge zwischen Januar und Ende Juni in Europa um sechs Prozent auf knapp 68.000 reduziert.

Im zweiten Quartal war Sixt nach einem deutlichen Verlust zum Jahresauftakt wieder in die Gewinnzone gefahren. Zwischen April und Ende Juni lag der Gewinn bei 4,1 Mio. Euro. Im Vorjahreszeitraum waren allerdings noch gut 20 Mio. Euro erwirtschaftet worden. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank von 40,7 auf 22,4 Mio. Euro. Der Umsatz gab vor allem wegen einer Verkleinerung der Flotte um fast zehn Prozent auf 406 Mio. Euro nach. "Ich denke, wir haben uns wacker geschlagen, besonders im Hinblick auf die Ertragslage des Wettbewerbs", sagte Sixt.

Quelle: ntv.de, sla/dpa

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