OECD legt Finger in die Wunde Spanien braucht höhere Steuern
20.12.2010, 11:44 UhrSpanien kämpft gegen die Schuldenkrise. Steuern wurden bereits erhöht. Aber laut OECD reicht das nicht, wenn das Wirtschaftswachstum 2011 schwächer ausfällt als erwartet. Dann droht den Spaniern eine weitere Steuererhöhungsrunde. Und auch der Renteneintritt könnte verschoben werden.

Spaniens Bürger werden noch deutlicher zur Kasse gebeten - falls die Wirtschaft nicht entsprechend wächst. Das ist die Einschätzung der OECD.
(Foto: REUTERS)
Es kommt wohl noch dicker: Den Bürgers des mit einer Schuldenkrise kämpfenden Spanien drohen nach Einschätzung der OECD weitere Steuererhöhungen. Wachse die Wirtschaft im kommenden Jahr schwächer als erwartet, müsse der Staat weiter sparen, schrieb die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrem Länderbericht. Eine Möglichkeit sei die Anhebung der Mehrwertsteuer, die erst im Juli von 16 auf 18 Prozent erhöht worden war. Auch müsse das Renteneintrittsalter von 65 auf 67 Jahre nach oben geschraubt werden.
Die OECD sagt der spanischen Wirtschaft in den kommenden Jahren ein langsames Wachstum voraus. 2012 sei mit einem Plus von 1,8 Prozent zu rechnen. Die Regierung erwartet dagegen ein Wachstum von 2,5 Prozent.
Spanien macht schon
Spanien hat bereits Maßnahmen gegen die Schuldenkrise ergriffen: Die Regierung will etwa die Tabaksteuer erhöhen, die Rentenreform vorziehen sowie Subventionen für die Windenergie kürzen. Zudem trennt sich das Land von milliardenschweren Beteiligungen: Die Großflughäfen in Madrid und Barcelona sowie die staatliche Lotteriegesellschaft sollen teilweise privatisiert werden.
2009 lag das Haushaltsdefizit Spaniens bei 11,1 Prozent der Wirtschaftsleistung und damit so hoch wie nur in wenigen anderen Euro-Ländern. Bis 2011 soll der Fehlbetrag auf sechs Prozent gedrosselt werden.
Quelle: ntv.de, rts