Lauter Ruf nach Reformen Spaniens Wirtschaft dümpelt
23.02.2010, 16:12 UhrSpaniens Notenbankchef Miguel Angel Fernandez Ordonez hat Reformen am Arbeitsmarkt angemahnt. Die Reformen seien entscheidend für das Wirtschaftswachstum, sagte er. Flexibilität in Tarifverhandlungen sei unerlässlich in einer Währungsunion, in der es keine Möglichkeit zur Abwertung gebe. Darüber hinaus mahnte der Zentralbankchef Haushaltsdisziplin an. Als letztes der 16 Euro-Länder steckt Spanien noch immer in einer Rezession.
Ordonez reihte sich bei jenen ein, die einen parteienübergreifenden Konsens bei der Reform des Arbeitsmarktes fordern. Die sozialistische Regierung verhandelt derzeit mit Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden über Veränderungen.
Aus Protest gegen die geplante Anhebung des Rentenalters von 65 auf 67 Jahre planten die Gewerkschaften in Madrid, Barcelona und Valencia Protestaktionen. Allein in der Hauptstadt hoffen die Veranstalter, dass trotz nasskaltem Winterwetter mindestens 40.000 bis 50.000 Menschen ihrem Demonstrationsaufruf folgen.
Schwierige Zeiten
Nach Griechenland gilt Spanien wegen seiner hohen Verschuldung als möglicher Kandidat für Spekulationen gegen den Euro. Ordonez rief die spanische Finanzwirtschaft auf, sich den bevorstehenden Herausforderungen zu stellen. Spanien stehe vor komplizierten Zeiten und die Kreditwirtschaft sei aufgerufen, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Kreditwürdigkeit des Landes zu erhalten.
Die von der sozialistischen Regierung in den kommenden drei Jahren geplanten Einsparungen von 50 Milliarden Euro und die Anhebung des Rentenalters seien wichtige Beiträge zur Konsolidierung. EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso erklärte, er habe volles Vertrauen in die spanische Wirtschaft.
Quelle: ntv.de, wne/rts