Weniger Tote, mehr Wachstum Studie: No-Covid für Wirtschaft am besten
04.04.2021, 22:09 Uhr
In Australien gelten schon bei geringen Inzidenzzahlen strikte Lockdowns.
(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)
Im Kampf gegen das Coronavirus ist die No-Covid-Strategie der beste Schutz für Menschenleben - und die Wirtschaft. Neue Studiendaten aus Frankreich zeigen, dass die volkswirtschaftlichen Schäden in Ländern mit solch einem Konzept deutlich geringer sind als etwa in Deutschland.
No-Covid-Strategien belasten die Wirtschaft laut einer Studie aus Frankreich weniger stark als Strategien, die lediglich versuchen, das Coronavirus auf eine gewisse Inzidenz einzudämmen. Das fanden die Wissenschaftler Cécile Philippe und Nicolas Marques vom Institut Économique Molinari in Paris bei einer großangelegten Untersuchung von 13 Ländern und 82 Millionen Menschen heraus.
Demnach geht es nicht zulasten der Wirtschaft, wenn die Regierung das Ziel verfolgt, das Coronavirus komplett auszurotten, sondern kommt ihr - im Gegenteil - sogar zugute. Die volkswirtschaftlichen Schäden von Ländern, die lediglich versuchen, das Gesundheitssystem nicht zu überlasten, sind fast dreimal höher als in jenen Staaten, die No-Covid-Strategien verfolgen.
Die "Länder, die eine Zero-Covid-Strategie verfolgen, kommen da am besten raus", so die Wissenschaftler. Der in der Studie verwendete Begriff von Zero Covid entspricht aber eher dem, was in Deutschland unter No-Covid verstanden wird. "Diese Länder verzeichnen deutlich weniger Todesfälle, ihre Volkswirtschaften entwickeln sich besser und ihre Bürger werden weniger stark eingeschränkt", heißt es in der Studie.
"No-Covid schafft Sicherheit"
Philippe und Marques verglichen das Corona-Konzept, die Gesundheitsdaten, die Mobilität und die Volkswirtschaften von No-Covid-Ländern wie Australien, Neuseeland und Südkorea mit den zehn größten Wirtschaftsnationen, darunter Frankreich, Deutschland, Großbritannien und die USA. Die Ergebnisse zeigen einen deutlichen Unterschied: In den drei No-Covid-Ländern fiel die Wirtschaftsleistung 2020 um nur rund ein bis drei Prozent. In Deutschland hingegen um 5 Prozent, in Frankreich sogar um 8 Prozent.
Gleichzeitig lag die Sterberate in Australien und Südkorea bei rund 35 Toten pro eine Million Einwohner - in Neuseeland waren es sogar nur fünf Tote pro eine Million Einwohner. Im Vergleich: In Deutschland lag die Rate bei 400 und in Frankreich bei 1000 Corona-Toten pro eine Million Einwohner. Beides sind Beispiele für Länder, welche die Eindämmungsstrategie verfolgen.
Der psychologische Effekt der No-Covid-Strategien spiele bei den positiven Effekten eine große Rolle, so die Studie. "Wo die Eliminierungsstrategie umgesetzt wird, wird das Ende des Tunnels vorhersehbar." Das schaffe Sicherheit und mache es möglich, verlässliche langfristige Pläne zu machen. Am Ende führe dies zu einer stärkeren Wirtschaftsleistung und niedrigeren Sterblichkeit.
Quelle: ntv.de, spl