Wirtschaft

Gerüchte über weitere Finanzspritze Stütze für Griechen-Bonds

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(Foto: REUTERS)

Investoren gewähren Griechenland in der Schuldenkrise eine Atempause. Hilfreich ist ein Medienbericht, nach dem im nächsten Monat ein neues Hilfspaket für Griechenland im Volumen von fast 60 Milliarden Euro beschlossen werden soll. Die zehnjährigen griechischen Anleihen grenzen ihre Verluste daraufhin deutlich ein.

Die Hoffnung auf ein neues Hilfspaket für Athen hat griechischen Staatsanleihen Rückenwind gegeben. Auch der Euro profitierte von einem Medienbericht, wonach der schuldengeplagte Mittelmeerstaat schon im Juni grünes Licht für neue Hilfen über 60 Mrd. Euro erhalten könnte. Ein Dementi des griechischen Finanzministeriums verhallte am Markt ungehört.

Harte Zeiten für Griechenlands Finanzminister Giorgos Papakonstantinou.

Harte Zeiten für Griechenlands Finanzminister Giorgos Papakonstantinou.

(Foto: REUTERS)

"Am Rentenmarkt wird daran geglaubt, dass dieses neue Paket kommt", sagte ein Händler. "Damit hätte man sich zumindest Zeit erkauft. Immerhin wäre erst einmal für zwei Jahre wieder Ruhe, auch wenn das Problem an sich natürlich nicht gelöst wäre."

Die Rendite der zehnjährigen griechischen Staatsanleihen fiel zurück auf 15,579 Prozent von 16,181 Prozent im frühen Geschäft. Noch deutlicher war die Reaktion bei den zweijährigen Papieren - diese rentierten nach dem Bericht noch etwas über 23 Prozent, zuvor waren es in der Spitze mehr als 29 Prozent gewesen.

Atempause für Athen

Die Entspannung machte sich auch bei der jüngsten Bond-Auktion bemerkbar. Bei der Emission eines Geldmarktpapiers mit Laufzeit von sechs Monaten verlangten sie am heutigen Dienstag kaum höhere Zinsen als im April. Die Durchschnittsrendite legte lediglich um acht Basispunkte auf 4,88 Prozent zu, wie die Schuldenagentur mitteilte. Insgesamt nahm Griechenland 1,625 Mrd. Euro am Markt auf. Gut ein Drittel der gesamten Emission ging an ausländische Anleger, sagte der Chef der Schuldenagentur, Petros Christodoulou.

 Die Regierung in Athen leiht sich regelmäßig Geld am Markt, aber nur mit kurzen Laufzeiten von bis zu einem Jahr. Vom Kapitalmarkt, auf dem Anleihen mit einer längeren Laufzeit von mehr als einem Jahr gehandelt werden, ist Griechenland dagegen abgeschnitten.

Die Spekulationen über eine Umschuldung Griechenlands hatten zuletzt wieder zugenommen. Derzeit prüfen Experten von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) turnusmäßig die Lage des Landes im Kampf gegen die Schuldenkrise. Es stehe aber noch nicht fest, ob der hoch verschuldete Euro-Staat zusätzliche Hilfen benötige, berichten informierte Kreise.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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