Um die Deutschen wieder in die Ferne zu locken, senkt der deutsche Marktführer TUI in der kommenden Wintersaison seine Preise. Durchschnittlich müssten Kunden fünf Prozent weniger bezahlen, sagte TUI-Deutschland-Chef Volker Böttcher bei der Vorstellung des neuen Winterkatalogs in Hamburg.

Als Rabattschlacht wertet er den Schritt allerdings nicht. "Wir werden uns nicht an Preiskämpfen beteiligen." Die Abschläge gingen nicht zulasten des Gewinns, sondern seien ausschließlich auf einen günstigeren Einkauf von Hotelkapazitäten sowie den gesunkenen Kerosinpreis zurückzuführen.

Auch in der laufenden Saison wirbt TUI mit Rabatten. Ein Viertel seiner Charter-Reisen bringt TUI mit Preisreduzierungen auf den Markt. Dabei gebe es aber keine Rabatte, die nicht auf günstigeren Einkaufspreisen basierten, betonte Böttcher. "In den verbleibenden Sommermonaten gibt es noch gute Chancen, das aktuelle Buchungsminus weiter zu verringern", ergänzte er. Angaben von Mai zufolge lagen die Buchungen von TUI Deutschland zuletzt zehn Prozent unter Vorjahr.

Keine weiteren Sparmaßnahmen

Die beim Konzern eingeleiteten Sparmaßnahmen zeigen laut Böttcher Wirkung. TUI Deutschland hat 1800 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt und die leitenden Angestellten bekommen fünf Prozent weniger Gehalt. Weitere Maßnahmen sind Böttcher zufolge derzeit nicht notwendig.

Das Unternehmen nimmt zum Schutz seiner Marge den Verlust von Marktanteilen in Kauf. "Wir könnten damit leben, wenn der bislang große Abstand zur Konkurrenz etwas abschmilzt", sagte Böttcher. "Marge geht vor Menge." In Erwartung mauer Buchungen hat TUI Deutschland für den kommenden Winter die Zahl der Flugplätze um vier Prozent reduziert, die das Unternehmen den Fluglinien garantiert abnehmen will.