Wirtschaft

Athen muss Anteile verkaufen Telekom an OTE interessiert

Griechenland muss sich angesichts seines riesigen Schuldenbergs von umfangreichem Staatsbesitz trennen. Auch die Beteiligung am Telekom-Konzern OTE steht zum Verkauf.

Als die Deutsche Telekom 2008 bei OTE einstieg, stieß das bei vielen Beschäftigten auf wenig Gegenliebe.

Als die Deutsche Telekom 2008 bei OTE einstieg, stieß das bei vielen Beschäftigten auf wenig Gegenliebe.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die Deutsche Telekom will ihren Anteil an dem griechischen Telekom-Konzern OTE noch weiter aufstocken als bislang bekannt. Dazu werde bald mit der griechischen Regierung verhandelt, sagte Telekom-Chef Rene Obermann. "Wir müssen jetzt in die Gespräche einsteigen und ganz nüchtern schauen, zu welchen Konditionen das möglich ist oder auch nicht", erläuterte er.

Die Bonner halten bereits 30 Prozent der OTE-Aktien und Griechenland hält noch eine Verkaufsoption über zehn Prozent, die jederzeit gezogen werden kann. Dieses Paket beläuft sich auf ein Volumen von 380 bis 400 Mio. Euro.

Die Verhandlungen drehen sich um die noch verbleibenden weiteren zehn Prozent der Athener Regierung an OTE. Einen Kauf verbinde die Telekom aber mit neuen Bedingungen insbesondere zum Personal, heißt es in den griechischen Medien. 2008 hatte die Telekom sich danach verpflichtet, keine Angestellten zu entlassen, die bis dato im Unternehmen waren.

Ohne eine Änderung der Personalpolitik, die künftig auch privatwirtschaftliche Regelungen hinsichtlich des Arbeitsplatzabbaus zulasse, sei die Deutsche Telekom nicht bereit über den Rest zu reden, hieß es weiter.

Die OTE, mit rund 30.000 Beschäftigten in Albanien, Bulgarien, Rumänien und Serbien auch größter Telekommunikationsanbieter auf dem Balkan, hatte im vergangenen Jahr einen starken Rückgang ihres Gewinns hinnehmen müssen. Auch im ersten Quartal dieses Jahres ging der Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal zurück. Unter dem Strich verdiente der Konzern von Januar bis März 30,2 Mio. Euro.

Athen muss sich angesichts seines riesigen Schuldenbergs von umfangreichem Staatsbesitz trennen. Bis 2015 will der Staat damit 50 Mrd. Euro einnehmen. Die Telekom ist nicht die einzige deutsche Firma, auf die diese Entscheidung Auswirkungen hat. Anfang der Woche hatte bereits der Betreiber des Frankfurter Flughafens, Fraport, Interesse am Flughafen von Athen angemeldet. Verkauft werden sollen zudem etwa die griechische Postbank, die Häfen von Piräus und Saloniki oder die Wasserversorgung von Saloniki. Die Gewerkschaften haben bereits heftigen Protest angekündigt.

Quelle: ntv.de, rts/dpa/AFP

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