Wirtschaft

Kommt die Kapitalerhöhung? ThyssenKrupp schweigt sich aus

Heißes Eisen Kapitalerhöhung: An den Umgang mit Hitze sind sie bei ThyssenKrupp gewöhnt.

Heißes Eisen Kapitalerhöhung: An den Umgang mit Hitze sind sie bei ThyssenKrupp gewöhnt.

(Foto: REUTERS)

Die Gerüchte reißen nicht ab: Mit energischen Maßnahmen will sich der Stahlkonzern ThyssenKrupp frische Milliardenmittel besorgen, verlautet aus dem Konzernumfeld. Die Vorbereitungen dazu laufen angeblich "auf Hochtouren".

ThyssenKrupp
Thyssenkrupp 10,08

Der im deutschen Leitindex notierte Stahlkonzern ThyssenKrupp bereitet einem Zeitungsbericht zufolge eine Kapitalerhöhung vor, um schnell Geld zu beschaffen. Das Unternehmen bereite den Verkauf von Aktien im Wert von bis zu einer Milliarde Euro an Großinvestoren vor, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Quellen. Die Planungen liefen intern "auf Hochtouren".

Bei den Angaben zum Zeitplan bleiben die Angaben vage: Möglicherweise schon im August, spätestens im September könne ThyssenKrupp zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro einsammeln, schrieb die Zeitung. Das Blatt stützt sich dabei auf Informationen aus dem Umfeld des Unternehmens und der Politik an der Ruhr. Seinen Hauptsitz unterhält der Konzern am Ruhrgebietsstandort Essen.

Zurzeit würden verschiedene Modelle durchgespielt und Gespräche mit einem kleinen Kreis potenzieller Investoren geführt, heißt es. Zu diesen möglichen Investoren zähle auch die RAG-Stiftung. Sie könnte demnach der Krupp-Stiftung dabei helfen, ihren dominierenden Einfluss bei ThyssenKrupp auch nach einer möglichen Kapitalerhöhung beizubehalten.

Die Krupp-Stiftung hält derzeit 25,3 Prozent der Anteile am Stahlunternehmen. Eine Bestätigung für die Spekulationen gibt es nicht: Weder die RAG-Stiftung noch ThyssenKrupp wollten sich am Wochenende zu den Spekulationen äußern.

ThyssenKrupp steckt derzeit tief in der Krise - unter anderem aufgrund hoher Verluste durch Abschreibungen auf seine Stahlwerke in Brasilien und den USA. Das Unternehmen hatte im zurückliegenden Geschäftsjahr Milliardenverluste verzeichnet, deren Hauptursache die Übersee-Stahlwerke waren. Sie gelten mittlerweile als milliardenschwere Fehlinvestition.

Neue Hinweise am Dienstag?

Und die aktuelle Schwäche im weltweiten Stahlsektor dürfte ThyssenKrupp weiter belasten: Der Konzern wird nach Einschätzung von Analysten unter anderem angesichts der anhaltend schwachen Nachfrage im Stahlgeschäft auch im dritten Quartal seines Geschäftsjahres deutlich weniger verdient als im Vorjahreszeitraum.

Auf dem Gewinn des Unternehmens lasten zudem nach wie vor Ausgaben für die schlecht ausgelasteten Stahlwerke in Amerika. Beobachter erhoffen sich von der Vorstellung der Quartalszahlen am 13. August auch deshalb neue Hinweise auf den Verlauf der Verkaufsverhandlungen.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/DJ

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