Doch Rückrufaktion für Prius Toyota in der Pannenschleife
07.02.2010, 13:51 UhrToyota wird Medienberichten zufolge in Japan auch seinen bislang erfolgreichen Hybrid-Wagen Prius wegen Problemen mit dem Bremssystem in die Werkstätten zurückrufen. Auch im Ausland soll es Reparaturen geben.
Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, sind mindestens 170.000 im Inland verkaufte Prius der jüngsten Generation betroffen. Der Rückruf werde in den nächsten Tagen bekanntgegeben. Der weltgrößte Autobauer beabsichtige, die betroffene Software auch im Ausland per Rückruf oder einer Servicemaßnahme zu reparieren. So sei auch in den USA ein Rückruf von 100.000 neuen Prius geplant.
Toyota hat seit Verkaufsstart im Mai über 300.000 der Autos in 60 Ländern abgesetzt. Der Prius war im vergangenen Jahr das bestverkaufte Auto des Konzerns und gilt als Pioniermodell auf dem Hybridauto-Markt. Die neueste Baureihe, bei der die Bremsprobleme auftraten, war im Mai vergangenen Jahr auf den Markt gekommen. Seitdem wurden 311.000 Exemplare weltweit verkauft. In Deutschland waren es seit Verkaufsstart im Juni bis Ende 2009 etwa 3.500 Fahrzeuge.
Kein "grundsätzlicher" Schaden
Toyota hatte zuvor erklärt, die Probleme mit den Bremssystemen seien keine grundsätzlichen Schäden. Daher wollte der Konzern das Problem eigentlich im Rahmen eines freiwilligen Servicedienstes beheben. Doch angesichts der massiven Kritik in Folge des Rückrufdebakels um klemmende Gaspedale sei das Management offenbar zu der Einsicht gelangt, dass ein Rückruf unvermeidlich sei, wenn man das Vertrauen der Kunden wiedererlangen wolle, hieß es.
Toyota hatte in Japan und im Ausland eine ganze Reihe von Beschwerden erhalten, dass die Bremsen beim neuen Primus beim Fahren auf unebenen Straßen oder Schlaglöchern kurzzeitig nicht funktionieren.
Weltweit hat lange Zeit erfolgsverwöhnte Weltmarktführer bereits über acht Millionen Fahrzeuge wegen Problemen mit dem Gaspedal in die Werkstätten beordert. Konzernchef Akio Toyoda hatte sich am Freitag für die Pannenserie entschuldigt und die Bildung einer Taskforce zur Qualitätssicherung angekündigt. In Deutschland führte die Pannenserie zu einem Absatzeinbruch von rund 20 Prozent.
Quelle: ntv.de, dpa/rts