Krise wirft lange Schatten Trübe Zeiten für Q-Cells
14.07.2009, 10:42 UhrFallende Preise für Solarzellen und die schlechte Wirtschaftslage setzen den weltgrößten Solarzellenhersteller Q-Cells zunehmend unter Druck. Im zweiten Quartal brach der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte auf 142 Mio. Euro ein, wie Q-Cells mitteilte.
Operativ verbuchte die Firma einen Verlust von 62 Mio. Euro nach einem Gewinn von 60 Mio. vor Jahresfrist. Zur Begründung verwies Q-Cells auf niedrigere Absatzmengen, die Verschiebung eines Großprojektes in das dritte Quartal und den fortgesetzte Preisverfall.
Keine Besserung in Sicht
Eine grundlegende Besserung im weiteren Jahresverlauf erwartet der Vorstand entgegen den bisherigen Erwartungen nicht. Deswegen gab das Management seine bisherigen Produktions- und Umsatzziele für das Gesamtjahr verloren und legte keine neuen Prognosen vor. Der Vorstand kündigte indes ein umfassendes Maßnahmenpaket an, das unter anderem eine Verschärfung der bisher eingeleiteten Kostensenkungen vorsieht. Details soll es dazu am 13. August bei Veröffentlichung des vollständigen Quartalsberichtes geben.
Die Analysten der DZ Bank nannten die Zahlen "katastrophal". Nachdem der Vorstand erst vor wenigen Tagen in einem Interview von einer zu erwartenden Markterholung gesprochen habe, sei nun das Vertrauen vollständig zerstört, hieß es. Die im TecDax notierten Aktien brachen zeitweise um mehr als zehn Prozent auf zwölf Euro ein.
Im Mai hatte Q-Cells zum dritten Mal seine Umsatzprognose für 2009 zusammengestrichen und Erlöse zwischen 1,3 und 1,6 Mrd. Euro angekündigt nach zuletzt 1,7 bis 2,1 Mrd. Euro. Das Produktionsvolumen wurde gekappt auf 600 bis 800 Megawatt von 800 (570,4) MW bis zu einem Gigawatt.
Quelle: ntv.de, sla/rts