Trennung von PaineWebber UBS auf dem Weg der Besserung
29.09.2009, 13:38 UhrDie Großbank will ihre US-Vermögensverwaltungstochter PaineWebber verkaufen, allerdings scheinen die Angebote bisher nicht den Preisvorstellungen der Schweizer zu entsprechen.
Die Bank rechne PaineWebber nicht zum Kerngeschäft, berichtet die "Financial Times" unter Berufung auf UBS-Chef Oswald Grübel.
"Wir hatten zahlreiche Anfragen von Interessenten, aber derzeit sind die Bewertungen einfach zu niedrig, um zu verkaufen", zitierte die Zeitung Grübel. UBS hatte PaineWebber im Jahr 2000 für rund zehn Mrd. US-Dollar erworben.
Dass sich UBS vom US-Vermögensverwaltungsgeschäft trennen wolle, wird seit geraumer Zeit spekuliert. Ende Juli hatte die Bank Verkaufsabsichten noch dementiert. UBS gehört zu den von der Finanzkrise am stärksten getroffenen Banken und hatte das Jahr 2008 mit einem Rekordverlust von 21 Mrd. Franken abgeschlossen. Erst Mitte August hatten sich die Schweiz und die USA im Streit um die Herausgabe von Namen von als Steuersünder verdächtigen amerikanischen UBS-Kunden geeinigt.
Die Bank will sich dem Zeitungsbericht zufolge aus dem staatlichen Bad-Bank-Modell lösen und binnen eines Jahres wirtschaftlich gesunden. "Das ist wahnsinnig teuer", sagte Grübel über die Absicherung fauler Wertpapiere beim Staat. Da sich die Kreditmärkte zuletzt erholt hätten, sei die Bank davon überzeugt, die Werte wieder in die Bilanz zurücknehmen zu können.
Allerdings hat die Schweizer Aufsichtsbehörde Finma der UBS den Rückkauf der toxischen Wertpapiere, die die Schweizerische Nationalbank im vergangenen Herbst als Teil einer Unterstützungsaktion für die Großbank übernommen hatte, vorerst untersagt. Ihre rund neunprozentige direkte UBS-Beteiligung hatte die Schweizer Regierung unmittelbar nach der Einigung im US-Steuerstreit mit Milliardengewinn verkauft.
Verwaltungsräte gehen im April
UBS teilte mit, dass Fiat-Chef Sergio Marchionne und Shell-Chef Peter Voser aus dem Verwaltungsrat ausscheiden werden. Sie wollten sich künftig auf ihre Management-Positionen konzentrieren und würden sich bei der Generalversammlung im April 2010 nicht zur Wiederwahl in das Gremium stellen. Fiat hat im Juni 20 Prozent des insolventen US-Autobauers Chrysler übernommen und Shell steckt in einer Restrukturierung.
Marchionne galt als der starke Mann im Verwaltungsrat, seit er 2007 in das Gremium gewählt wurde. Damals war die Stellung des früheren UBS-Präsidenten Marcel Ospel wegen der sich abzeichnenden Probleme aus der Finanzkrise schon nicht mehr unumstritten.
Quelle: ntv.de, rts