Immer noch in der Verlustzone UBS unter den Erwartungen
03.11.2009, 08:16 UhrDie Schweizer Großbank UBS kommt wegen Problemen im Investmentbanking anders als viele ihrer Konkurrenten nicht aus den roten Zahlen. Der Verlust zwischen Juli und Ende September betrug 564 Mio. Schweizer Franken (rund 373 Mio. Euro) nach 1,4 Mrd. Franken im zweiten Quartal.

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Experten hatten im Durchschnitt mit einem geringeren Verlust gerechnet. Einige Analysten hatten bereits wieder auf einen leichten Gewinn des einstigen Stolzes der Schweizer Finanzindustrie spekuliert. Zum Ausblick äußerte sich die Bank zurückhaltend.
Der konzernweite Abfluss von Kundengeldern verringerte sich nach Angaben der Bank vom Dienstag im Berichtsquartal nur leicht. Der Nettoabfluss betrug noch 36,6 Mrd. Franken nach knapp 40 Mrd. Franken im zweiten Quartal. Im Kernbereich Wealth Management & Swiss Bank betrug der Nettoabfluss 16,7 Mrd. Franken nach 16,5 Mrd. im Vorquartal. Er lag damit deutlich über den von Analysten erwarteten 9,5 Mrd. Franken.
Die Investmentbank, die im zweiten Quartal noch einen Vorsteuerverlust von 1,85 Mrd. Franken zu verbuchen hatte, kam nun auf ein Minus von 1,37 Mrd. Franken. Der Abschluss enthielt Sonderkosten, die sich auf insgesamt 2,15 Mrd. Franken beliefen. Ohne diese Sonderkosten wäre nach Angaben der Bank ein operativer Vorsteuergewinn von 1,557 Mrd. Franken angefallen.
Verluste auch im vierten Quartal
UBS erwartet weitere Fortschritte bei der Wiederherstellung der operativen Ertragskraft in den nächsten Quartalen und namentlich im Jahr 2010. Die 2009 erzielten Kosteneinsparungen sollten Anfang 2010 vollumfänglich zum Tragen kommen, hieß es weiter.
Aber "die Bank rechnet nicht mit einer unmittelbaren Erholung der Nettoneugeldentwicklung bei Kunden", hieß es weiter. Hinzu komme, dass das niedrige Zinsniveau den Erträgen nach wie vor Grenzen setze, insbesondere bei Wealth Management & Swiss Bank. Die Performance der Investment Bank sollte sich 2010 weiter verbessern. "Doch vermutlich wird auch im Ergebnis des vierten Quartals zu sehen sein, dass sich die Erholung der Investment Bank noch in der Anfangsphase befindet", hieß es weiter.
Gestützt auf das gegenwärtige Umfeld gehe UBS außerdem davon aus, dass im vierten Quartal wegen anhaltender Verengung ihrer Kreditspreads erneute Verluste auf eigenen Verbindlichkeiten zu verbuchen sein werden.
Quelle: ntv.de, wne/dpa/rts