Wirtschaft

China bekommt Konkurrenz US-Gläubiger sprechen japanisch

China und Japan besitzen zusammen US-Schuldtitel im Volumen von mehr als 2 Billionen Dollar.

China und Japan besitzen zusammen US-Schuldtitel im Volumen von mehr als 2 Billionen Dollar.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die USA sind hochverschuldet. China nimmt dabei die Rolle des größten Gläubigers ein - noch. Peking erwächst zunehmend Konkurrenz aus der Nachbarschaft und das kommt der politischen Führung nicht ganz ungelegen.

China bekommt in seiner Position als größter Gläubiger der USA Konkurrenz. Im Mai behielt das Reich der Mitte die Spitzenposition, aber Japan holt auf. Aktuell hält China Anleihen im Volumen 1,170 Billionen Dollar. Japan liegt mit 1,105 Billionen Dollar knapp dahinter, wie das US-Finanzministerium mitteilte. Im Mai kaufte das chinesische Schatzamt den Zahlen zufolge US-Schuldtitel für 5,2 Mrd. Dollar, nach einem Investment von 20,4 Mrd. Dollar im April. Japan deckte sich demnach mit Papieren im Wert von 15 Mrd. Dollar ein.

Seit Sommer 2011 ist das Engagement Chinas in US-Anleihen um 145 Mrd. Dollar gesunken, während Japans Portfolio um 220 Mrd. anschwoll. Insgesamt haben ausländische Investoren im Mai Bonds für 45,9 Mrd. Dollar gekauft, nachdem im April das Schatzamt 38,7 Mrd. Dollar eingestrichen hatte.

Indikator für Kapitalversorgung

US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen ,00

Bei den genau beobachteten Investitionen in langlaufende Anleihen konnten die USA im Mai Netto-Käufe in Höhe von 55,2 Mrd. Dollar verbuchen. Im April hatten sich die Investoren im Saldo noch von Papiere in Höhe von 27,2 Mrd. Dollar getrennt.

Die Untersuchung des US-Finanzministeriums (TIC) umfasst auch kurzfristige Anleihen, Veränderungen in den Dollarbeständen der Banken und nichtbörsliche Transaktionen. Im Mai wurden 101,7 Mrd. Dollar an Kapital in die USA exportiert. Der TIC-Report gilt als Indikator dafür, wie leicht oder schwer sich die USA im Ausland Geld besorgen können.

Chinas nachlassendes Engagement in US-Schuldtitel hat auch politische Gründe. Jüngst hatte Peking eine fiskalpolitische Wende der schuldengetriebenen US-Politik gefordert. Der Grund dafür liegt in der Angst Chinas vor einer Bonitätsherbastufung der USA und einem damit verbundenen Wertverlust seiner Währungsreserven. zudem haben die USA laut China in der derzeitigen Konjunkturflaute ein großes Interesse daran, den Wert ihrer Währung niedrig zu halten und damit ihre Exportwirtschaft zu stärken. Die USA wiederum werfen China immer wieder vor, die eigene Währung künstlich niedrig zu halten und sich damit unfaire Vorteile auf den Weltmärkten zu verschaffen.

Ende 2011 hatten Japan und China zudem vereinbart, ihre Währungen Yen und Yuan direkt zu tauschen. Das spart Kosten, stärkt beide Währungen immens und schwächt zugleich den in Asien noch dominanten Dollar.

Quelle: ntv.de, DJ

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