Wirtschaft

Hypovereinsbank als Gewinnbringer Unicredit spielt groß auf

Besonders hart getroffen, schließt die Unicredit jetzt das Kapitel Finanzkrise ab - mit dem höchsten Gewinn seit fast drei Jahren. Das größte italienische Finanzinstitut und Mutter der Hypovereinsbank erwartet zudem weitere "positive Quartale".

Unicredit: Hier spielt die Musik.

Unicredit: Hier spielt die Musik.

(Foto: REUTERS)

taliens größte Bank Unicredit lässt die Finanzkrise mit großen Schritten hinter sich. Im ersten Quartal erzielte die Mutter der Hypovereinsbank - auch dank der HVB - den höchsten Gewinn seit fast drei Jahren. Wie das Institut mitteilte, wurde es deutlich weniger von Abschreibungen belastet.

Der Nettogewinn sprang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 56 Prozent auf 810 Mio. Euro. Er liegt damit deutlich über den Schätzungen von Analysten, die im Schnitt 614 Mio. vorausgesagt hatten. Die Markterwartungen übertroffen hatten bereits die italienischen Konkurrenten Banca Monte dei Paschi di Siena und Banca Popolare di Milano.

Kapitalbedarf klären

Unicredit-Chef Federico Ghizzoni gab einen optimistischen Ausblick. "Wir bleiben ziemlich positiv für die kommenden Quartale", sagte er auf einer Pressekonferenz. Von den italienischen Banken war sein Haus von der Kreditkrise in den vergangenen Jahren am stärksten getroffen worden.

Unicredit ist bislang die einzige große Bank in Italien, die an der jüngsten Runde der Kapitalerhöhungen vor den europäischen Banken-Stresstests nicht teilgenommen hat. Ob sie ihre Kapitalbasis stärken muss, sollen neue Informationen der Aufsichtsbehörden zeigen. Sie dürften dem Geldhaus in der zweiten Jahreshälfte Klarheit geben, ob es zu den systemrelevanten Finanzinstitutionen (SIFI) gezählt wird, für die strengere Regeln gelten sollen. Ghizzoni zufolge wollen die Regulierungsbehörden die neuen SIFI-Vorgaben auf einem Gipfeltreffen der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G20) im November vorstellen.

Seinen jüngsten Informationen zufolge dürfte von den systemrelevanten Instituten nicht verlangt werden, ihre harte Kernkapitalquote (Core Tier 1) auf zehn Prozent zu bringen. Bei der Unicredit betrug die Kennziffer Ende März 9,06 Prozent nach 8,58 Prozent drei Monate zuvor.

Starke HVB

Auch die Unicredit-Tochter Hypovereinsbank (HVB) hat mit Hilfe besserer Geschäfte am Kapitalmarkt und der guten konjunkturellen Lage ihren Gewinn deutlich gesteigert - um fast die Hälfte. Der Überschuss summierte sich von Januar bis März auf 681 Mio. Euro nach 460 Mio. im Jahr zuvor, wie die Bank mitteilte.

Für faule Kredite musste die HVB nur noch 127 Mio. Euro zurücklegen, das entspricht einer Verbesserung von 245 Mio. Euro. Das war, wie bereits im vergangenen Jahr, der größte Ergebnistreiber. Vor allem der starke Aufschwung in Deutschland wirkte sich hier positiv aus. Zudem legte das Handelsergebnis im ersten Quartal um 17 Prozent auf 514 Mio. Euro zu.

Der Löwenanteil des Gewinns kam erneut aus dem Investmentbanking und dem Geschäft mit großen Firmen, während private und vermögende Kunden zwar mehr einbrachten, insgesamt aber nur eine Nebenrolle spielen.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen