Wirtschaft

Es geht um die Wurst Unilever will Bifi verkaufen

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(Foto: picture alliance / dpa)

Sie ist ein Klassiker in der Snacklandschaft: Seit mehr als 40 Jahren gibt es die Mini-Salami Bifi für unterwegs - inzwischen in etlichen Varianten. Doch nun will sich der Konzern Unilever offenbar von dem Würstchen trennen. Der Betriebsrat schlägt Alarm.

Der Konsumgüterkonzern Unilever will sich einem Medienbericht zufolge von seiner traditionsreichen Salami-Marke Bifi trennen. "Unilever plant den Verkauf von Bifi", sagte der Vorsitzende des Eurobetriebsrats von Unilever, Hermann Soggeberg, dem "Hamburger Abendblatt". Es soll demnach Gespräche mit Interessenten geben. Ein Unternehmenssprecher wollte sich dazu auf Anfrage nicht äußern.

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"Bifi ist Kult. Der Verkauf wäre ein schwerer Fehler", sagte Soggeberg weiter. Offensichtlich gehe die Ausrichtung des Konzerns jetzt immer mehr weg von den lokalen, hin zu den großen, am besten weltumspannenden Marken. Dabei habe das Unternehmen mit Bifi über Jahrzehnte hinweg gute Geschäfte gemacht.

400 Mitarbeiter in Deutschland

Die Salami-Marke mit ihren 15 Produkten gehört sei mehr als 40 Jahren zum Angebot des britisch-niederländischen Unternehmens (Rama, Dove). Verkauft werden nach Unternehmensangaben jährlich rund 64 Millionen Wurst-Snacks.

Der Name Bifi sei aus dem Klang der deutschen Verniedlichungsform des englischen Wortes für Rindfleisch - "beef" hervorgegangen, heißt es im Unilever-Internetportal. Produziert werden die Wurstwaren in Ansbach (Bayern). Von der Abspaltung der seit 1972 zum Sortiment gehörenden Minisalami wären in Deutschland mehr als 400 Mitarbeiter betroffen.

Unilever hat Schwellenländer im Blick

Der Verkauf einer weiteren bekannten Marke würde nicht überraschend kommen. Das Produktportfolio werde stetig überprüft, hatte Deutschland-Chef Harry Brouwer im Frühjahr im Interview mit dem "Wall Street Journal Deutschland" gesagt. Der Konzern hat die Zahl der Marken in den vergangenen Jahren bereits drastisch verringert. Geopfert wurden außer den bekannten Fischstäbchen auch schon Tiefkühlspinat und Marken wie Dextro Energy und Bistro.

Die mit Nestle und Procter & Gamble konkurrierende Gesellschaft hat zuletzt vor allem in den Schwellenländern gepunktet. In Staaten wie China, Russland, Indien und Brasilien erzielt Unilever inzwischen 55 Prozent des rund 51 Milliarden Euro schweren Jahresumsatzes. Auf den traditionellen Absatzmärkten in Europa hat sie auch wegen der Eurokrise dagegen zu kämpfen.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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