Vorerst nur in Europa VW verkündet Aus für Verbrenner ab 2035
26.06.2021, 11:37 Uhr
Autos mit Benzin- oder Dieselmotor will VW in Europa nur noch bis spätestens 2035 verkaufen.
(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)
Konzerntochter Audi hat es vorgemacht, jetzt zieht Volkswagen nach: Bis spätestens 2035 soll in Europa kein VW mit Verbrennermotor mehr verkauft werden. Ähnliche Pläne für die USA und China sind noch weniger konkret. Die E-Auto Offensive der Wolfsburger wird dabei weiter durch den Chipmangel gebremst.
Der Autobauer VW will schrittweise aus dem Geschäft mit Verbrenner-Autos aussteigen. "In Europa steigen wir zwischen 2033 und 2035 aus dem Geschäft mit Verbrenner-Fahrzeugen aus, in den USA und China etwas später", sagte VW-Vertriebsvorstand Klaus Zellmer dem "Münchner Merkur". "In Südamerika und Afrika wird es aufgrund der noch fehlenden politischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen noch ein gutes Stück länger dauern." Als Volumenhersteller habe Volkswagen andere Herausforderungen bei der Umstellung zu bewältigen als beispielsweise Autohersteller, die vor allem in Europa Fahrzeuge verkauften. Bis spätestens 2050 wolle man die ganze VW-Flotte CO2-neutral machen, sagte Manager Zellmer der Zeitung.
In Europa peilt er bis 2030 einen Anteil von Elektroautos von 70 Prozent am Gesamtabsatz an. Damit sei man für eine mögliche Verschärfung der Klimaziele der Europäischen Union gerüstet und gehe sogar darüber hinaus. Bei den Enddaten für Verbrennermotoren gibt es Unterschiede bei den deutschen Autokonzernen.
Die Volkswagen-Tochter Audi etwa will 2026 den letzten Sprit-SUV vorstellen. Die Produktion von Autos mit Verbrennungsmotor soll bis 2033 nach und nach auslaufen. Daimler-Chef Ola Källenius hat angekündigt, vor 2039 die Modellpalette CO2-neutral zu bekommen. BMW-Chef Oliver Zipse lehnt ein konkretes Enddatum ab. Bis 2030 soll jeder zweite verkaufte BMW aber ein Stromer sein, die Kleinwagensparte Mini soll bis dahin sogar ganz auf Elektromobilität umgestellt haben.
Für die Halbleiterknappheit, die momentan die Autoproduktion weltweit bremst, zeigt sich Zellmer für das zweite Halbjahr zuversichtlich. "Derzeit gehen wir davon aus, dass in den kommenden Monaten die Versorgung mit Chips angespannt bleiben wird, aber auch der Tiefpunkt der Versorgungskrise erreicht wird." Weitere Produktionsanpassungen seien aber nicht auszuschließen.
Quelle: ntv.de, jhe/rts