Asien gibt den Takt vor VW vorneweg, Toyota hinterher
15.04.2011, 11:38 UhrDas Rennen um die automobile Weltspitze nimmt Fahrt auf: Während der VW-Konzern von Rekord zu Rekord eilt, kämpft Toyota mit den Folgen der Erdbeben- und Atomkatastrophe von Fukushima.

VW vorn, Toyota im Hintergrund: Ein Bild, das in Wolfsburg gefallen dürfte.
(Foto: picture alliance / dpa)
Vollgas im automobilen Wettrennen: Der größte europäische Autobauer VW hat in den ersten drei Monaten eines Jahres noch nie so viele Fahrzeuge verkauft wie in diesem Jahr. Mit fast zwei Millionen Auslieferungen gelang dem Konzern ein neuer Rekord, wie die Wolfsburger mitteilten. Im Vergleich zum ersten Quartal 2010 setzten die neun Marken weltweit insgesamt 13,7 Prozent mehr Autos ab.
Bis auf die spanische Marke Seat (plus 2,8 Prozent) verzeichneten alle großen Marken des Konzerns zweistellige Zuwachsraten. Die höchsten Steigerungen lieferte die Marke VW-Nutzfahrzeuge, die ihre Auslieferungen um gut 36 Prozent erhöhte. Die Hauptmarke VW legte um 10,4 Prozent zu, Audi um 18,4 Prozent und die tschechische Tochter Skoda übergab 21,4 Prozent mehr Fahrzeuge an die Kunden.
Asien bleibt in VW-Hand
Vor allem in Asien waren die Zuwachsraten erneut hoch. "Die Entwicklung war hervorragend", sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler.
Für die Kernmarke Volkswagen hatte der Konzern bereits am Mittwoch das beste Ergebnis in einem Auftaktquartal in der Unternehmensgeschichte gemeldet. Mit mehr als 1,2 Millionen verkauften Autos lag VW von Januar bis März um 10,4 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals.
Produktionsprobleme bei Konkurrenz
Der Hauptkonkurrent im Ringen um die Weltspitze, Toyota, hat derweil mit ganz anderen Problemen zu kämpfen: Als Folge der Katastrophe in Japan wird Toyota auch im ganzen Mai deutlich weniger Autos fertigen. Bis zum 3. Juni bleibe die Produktion in den japanischen Werken bei rund der Hälfte des normalen Ausstoßes, teilte der Konzern mit.
Am Montag sollen die Bänder wie angekündigt an allen japanischen Standorten wieder anlaufen. Anfang Mai soll die Arbeit wegen der Frühjahrsferien in allen Werken für neun Tage ruhen.
"Unser Puffer ist durch"
Wegen fehlender Zuliefererteile hat Toyota auch die Produktion in den USA und in Europa gedrosselt. Die Auswirkungen bekommen jetzt auch die Kunden zu spüren. "Unser Puffer ist durch", sagte eine Sprecherin von Toyota Deutschland in dieser Woche. Sie könne nicht sicher sagen, wann Kunden, die jetzt ein bestimmtes Auto bestellten, mit der Lieferung rechnen könnten. Der Autobauer wirbt bei seinen Kunden um Verständnis, dass derzeit nicht alle gewünschten Fahrzeuge verfügbar seien.
Quelle: ntv.de, dpa/rts