Große Demonstration geplant Verdi bestreikt Berliner Verkehrsbetriebe für 48 Stunden
17.02.2025, 18:29 Uhr Artikel anhören
Die Gewerkschaft "erhöht jetzt weiter den Druck".
(Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Christoph Gollnow)
Die Menschen in Berlin müssen abermals ohne Tram, Bus und U-Bahn klarkommen. Im Tarifstreit zwischen BVG und Verdi ist keine Einigung in Sicht. Die Angestellten sind empört über das Angebot ihrer Chefs. Sie legen zwei Tage lang die Arbeit nieder.
Fahrgäste im Berliner Nahverkehr müssen sich wegen eines weiteren Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi ab Donnerstagmorgen um 3 Uhr auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Für 48 Stunden soll der Bus-, Tram- und U-Bahnverkehr in der Hauptstadt erneut weitgehend zum Erliegen kommen, teilte Verdi mit. Es ist der dritte und bisher längste Ausstand im laufenden Tarifstreit mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). Die bisherigen Warnstreiks dauerten jeweils 24 Stunden.
Verdi plant für den zweiten Streiktag am Freitag eine große Demonstration in der Hauptstadt. Aufgerufen dazu sind auch die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, für die Verdi mit Bund und Kommunen derzeit ebenfalls um neue Tarife ringt.
Verdi begründete den erneuten Arbeitskampf mit der Unzufriedenheit der Beschäftigten über das aktuelle Angebot der Arbeitgeberseite. "Die BVG hat immer noch nicht verstanden, dass die Beschäftigten keine Reallohnsenkung akzeptieren werden", teilte Verhandlungsführer Jeremy Arndt mit. "Deshalb erhöhen wir jetzt weiter den Druck." Die BVG bezeichnete den erneuten Arbeitskampf der Gewerkschaft als völlig überzogen.
Die Gewerkschaft fordert für die rund 16.000 Beschäftigten monatlich 750 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem verlangt sie ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- beziehungsweise Wechselschichtzulage in Höhe von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro.
Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt das eigene Angebot erweitert und bietet seither 17,6 Prozent mehr Geld über eine Laufzeit von vier Jahren bis Ende 2028. Sie will Mitarbeitenden rückwirkend zum 1. Januar 2025 einen Festbetrag von 225 Euro pro Monat zusichern. In den Folgejahren erhöhe sich das Monatsgehalt dann jeweils um 2,5 Prozent. Doch Arndt kritisierte in einer Mitteilung: "Eine Laufzeit von vier Jahren ist für uns weiterhin völlig ausgeschlossen." Die nächste Verhandlungsrunde ist für kommende Woche Mittwoch angesetzt.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa