Wirtschaft

EVG droht mit neuen Streiks Vor Weihnachten könnten Züge still stehen

Die Gespräche werden fortgesetzt: Doch bislang ist eine Einigung nicht in Sicht.

Die Gespräche werden fortgesetzt: Doch bislang ist eine Einigung nicht in Sicht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ergebnislose Tarifgespräche lassen die EVG mit Streiks in der Vorweihnachtszeit drohen: Bereits ab dem 3. Dezember könnten die Züge still stehen. Dann nämlich soll sich einem neuen Angebot der Bahn gewidmet werden.

Nach der ergebnislosen dritten Tarifrunde hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG den Ton gegenüber der Deutschen Bahn verschärft. "Es liegt am Arbeitgeber. Wir können auch vor Weihnachten noch streiken, wenn wir nicht vorankommen", sagte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner dem "Focus".

Ein Ausstand könne auch parallel zu Lokführerstreiks der Konkurrenzgewerkschaft GDL stattfinden. "Dabei interessiert uns nicht, was die GDL macht", fügte Kirchner hinzu. Ein EVG-Sprecher ergänzte dem Magazin zufolge, allein die Beschäftigten in der Stromversorgung der Bahn und in den Stellwerken könnten das Bahn-Netz vollständig blockieren und damit den gesamten Bahnverkehr still legen. Erste Warnstreiks seien ab 3. Dezember denkbar.

Am 3. Dezember will sich die EVG-Tarifkommission erneut mit einem Angebot der Bahn zur Lösung des verhärteten Tarifkonflikts befassen. Getrennte Verhandlungen von EVG und GDL mit der Bahn am Freitag hatten keinen Durchbruch gebracht. Die Gespräche sollen aber fortgesetzt werden.

Mindestens 150 Euro mehr Lohn

Die EVG will für ihre Mitglieder sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber eine Steigerung der Gehälter um 150 Euro. Die GDL verlangt fünf Prozent mehr Lohn, 37 statt 39 Stunden Wochenarbeitszeit sowie bessere Schichtpläne.

Kern des Konfliktes ist jedoch, dass die GDL nicht mehr wie früher allein für die Lokführer, sondern auch für ihre Mitglieder unter den Zugbegleitern und Rangierführern eigene Verträge abschließen will, was bisher die EVG gemacht hat. Die EVG will im Gegenzug zum GDL-Vorstoß auch für die Lokführer unter ihren Mitgliedern sprechen. Die Bahn lehnt verschiedene Verträge für dieselbe Beschäftigtengruppe jedoch ab.

Quelle: ntv.de, jki/rts

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