Wirtschaft

Noch kein Ende in Sicht Weltweite Nachfrage nach Kohle erreicht Rekordwert

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Ein Bagger im Braunkohletagebau im brandenburgischen Jänschwalde.

Ein Bagger im Braunkohletagebau im brandenburgischen Jänschwalde.

(Foto: picture alliance / Andreas Franke)

Bei der Energiesicherheit gehen Staaten weltweit unterschiedliche Wege. Während einige auf erneuerbare Energien setzen, legen andere in Atomkraft ihre Hoffnung. Kohle erlebt nicht nur ein Revival, sondern ist gefragter denn je, wie eine Schätzung zeigt.

Die weltweite Nachfrage nach Kohle ist nach Schätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) in diesem Jahr so hoch wie noch nie. Sie legt demnach um ein Prozent auf 8,77 Milliarden Tonnen zu, wie die IEA in Paris mitteilte. Nach einem Anstieg um mehr als 1,2 Milliarden Tonnen seit 2020 wird die weltweite Kohlenachfrage nach Einschätzung der Experten in den nächsten drei Jahren ein Plateau erreichen und 2027 bei etwa 8,87 Milliarden Tonnen liegen.

Bei der Entwicklung der Kohlenachfrage gibt es der Energieagentur zufolge weiterhin große Unterschiede zwischen Industrie- und Schwellenländern. Während die Nachfrage in der EU in diesem Jahr um zwölf Prozent und in den USA um fünf Prozent sinkt, legt sie in China um ein Prozent und in Indien um fünf Prozent zu.

Kohleverstromung in China beeinflusst Nachfrage

Der Elektrizitätssektor in China sei für die globalen Kohlemärkte besonders wichtig, da eine von drei weltweit verbrauchten Tonnen Kohle in einem Kraftwerk des Landes verbrannt werde, erklärte die IEA. Der Bau von Kernkraftwerken und der Ausbau erneuerbarer Energien in China dürfte aber dazu beitragen, den Anstieg des Kohleverbrauchs bis 2027 zu begrenzen.

Mehr zum Thema

In diesem Zeitraum sei angesichts der aktuellen politischen Rahmenbedingungen und Markttrends nicht mit einem Rückgang der Kohlendioxidemissionen aus der Kohlenutzung zu rechnen, zumal es nur langsamen Fortschritt bei der Kohlenstoffspeicherung gebe, teilte die IEA mit.

Während die Kohlenachfrage in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften weiter schrumpfe, werde dieser Rückgang voraussichtlich durch das Wachstum in einigen Schwellen- und Entwicklungsländern wie Indien, Indonesien und Vietnam ausgeglichen. Auswirkungen auf den tatsächlichen Verbrauch von Kohle in den nächsten Jahren habe auch das Wetter, insbesondere in China, sowie das Tempo, in dem die Nachfrage nach Elektrizität steige.

Quelle: ntv.de, als/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen