Wirtschaft

Kostspielige Bank-Spaltung WestLB bestellt Geld

Die angeschlagene WestLB macht ihren Eigentümern weiter wenig Freude. Für den geplanten Umbau braucht die Landesbank offenbar eine milliardenschwere Kapitalspritze. Bisher unbestätigten Angaben zufolge soll nun der Bankenrettungsfonds herhalten.

Ein Fall für den Soffin: Wenn der Bund tatsächlich einsteigt, könnte das gesamte Landesbankgefüge in Bewegung geraten.

Ein Fall für den Soffin: Wenn der Bund tatsächlich einsteigt, könnte das gesamte Landesbankgefüge in Bewegung geraten.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach den Vorstellungen der WestLB-Eigentümer soll der Bund die Aufspaltung der nordrhein-westfälischen Landesbank mit ein bis drei Milliarden Euro unterstützen, hieß es in Finanzkreisen. Dazu liefen bereits Gespräche mit dem Bankenrettungsfonds des Bundes, Soffin.

Sollte der Bund erstmals bei einer der sieben deutschen Landesbanken im Zuge einer Kapitalerhöhung einsteigen, erwarten Experten Folgeanträge von anderen Instituten. Das böte aber auch die Chance, Zusammenschlüsse in Gang zu setzen. Bereits seit längerem gibt es Überlegungen zu Fusionen unter den Landesbanken. Bislang scheiterten verschiedene Vorstöße aber an Bedenken von einzelnen Bundesländern oder Sparkassenverbänden.

Unterdessen hat die WestLB ihre aktuellen Geschäftszahlen vorgelegt. Demnach schrieb der Düsseldorfer Bankkonzern im dritten Quartal 2009 erstmals nach eineinhalb Jahren mit Gewinnen wieder rote Zahlen. Durch eine erhöhte Risikovorsorge im Kreditgeschäft entstand ein Vorsteuerverlust von 40 Mio. Euro.

Vorstandschef Dietrich Voigtländer betonte aber, dass die Bank operativ auf Kurs sei. Im ersten Halbjahr 2009 hatte die WestLB noch einen Vorsteuergewinn von 302 Mio. Euro erzielt. Im vierten Quartal 2009 erwartet der WestLB-Chef eine unterdurchschnittliche Ergebnisentwicklung im Vergleich zu den Vorquartalen.

Die Risikovorsorge werde weiter steigen, hieß es. Außerdem schlügen Aufwendungen für die geplante Aufspaltung der WestLB in eine gesunde Kernbank und eine Bad Bank zu Buche.

Die "Kernbank" kommt

Voigtländer zeigte sich optimistisch, das in den verbleibenden gut zwei Wochen bis Monatsende eine WestLB-Gesamtlösung steht. "Die auf profitables Kundengeschäft fokussierte, aus der WestLB entstehende Kernbank nimmt Gestalt an", erklärte er in einer Mitteilung. Er sprach von "zielführenden Gesprächen", äußerte sich aber zu dem genauen Inhalt nicht.

Die WestLB will Papiere im Volumen von 87 Mrd. Euro in eine Bad Bank auslagern. Damit sollen zugleich Auflagen der europäischen Wettbewerbshüter erfüllt werden.

Die WestLB war ins Visier der Brüsseler Beamten geraten, nachdem die Eigentümer Anfang 2008 Garantien in Höhe von fünf Milliarden Euro für ausgelagerte Risiken gaben.

Die WestLB AG gehört zur gut der Hälfte den Sparkassen in Nordrhein-Westfalen. Größter Einzelaktionär ist das Land Nordrhein-Westfalen mit rund 38 Prozent. Zudem sind die NRW-Kommunen beteiligt.

Quelle: ntv.de, dpa

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