Die WestLB ist auf der Suche nach einem Partner. Bankchef Voigtländer sieht das Institut nun "gut vorbereitet".

Die vor einem Eignerwechsel stehende WestLB geht mit einem Gewinn im Gepäck auf Brautschau. Das Plus fiel aber deutlich geringer aus als noch vor Jahresfrist. Das in der Vergangenheit mit hohen Verlusten kämpfende Geldhaus schrieb im Halbjahr einen Gewinn vor Steuern von 114 (Vorjahr: 302) Mio. Euro, wie die Bank mitteilte. Unter dem Strich blieben 67 (224) Mio. Euro. In der Kernbank, der die EU-Wettbewerbshüter einen Eignerwechsel verordnet haben, stand ein Vorsteuergewinn von 304 (375) Mio. Euro in den Büchern.

Laut WestLB-Chef Dietrich Voigtländer geht das Institut nun "gut vorbereitet" auf die Suche nach neuen Eignern. "Uneingeschränkten Vorrang hat dabei weiterhin die Einbringung der WestLB in den Konsolidierungsprozess der Landesbanken", betonte er.

In den ersten sechs Monaten konnte die Bank unter anderem ihren Zinsüberschuss steigern und die Kosten weiter drücken. Das Handelsergebnis gab dagegen deutlich nach, unter anderem wegen Bewertungseffekten, wie die Bank erklärte. Die für die Refinanzierung wichtige Kernkapitalquote lag per Ende Juni bei 10,1 Prozent.

Die WestLB steht vor großen Herausforderungen: Noch in diesem Jahr soll auf Druck der EU-Kommission mit der Suche nach neuen Eignern begonnen werden. Zum 30. April hatte das Institut zudem mit Hilfe des staatlichen Rettungsfonds SoFFin Risiko-Papiere im Volumen von 77 Mrd. Euro in die erste deutsche Bad Bank ausgelagert. Weitere Beteiligungen sollen verkauft werden. Die verbliebene Kernbank soll mit anderen Landesbanken verschmolzen werden. Die NRW-Sparkassenverbände, die die Mehrheit an der Bank halten, wollen ihre Suche nach Partnern im öffentlich-rechtlichen Lager nach der Sommerpause intensivieren.