Wirtschaft

Weiterer Antrag in Arbeit WestLB setzt auf Bund

(Foto: REUTERS)

Entsprechende Medienberichte wurden in Bankkreisen bestätigt.

Ein WestLB-Sprecher wollte die Berichte nicht kommentieren. Bei dem Antrag geht es um strukturierte Wertpapiere im Volumen von 6,4 Mrd. Euro, die Ende September in eine Zweckgesellschaft ausgelagert werden sollen. Dem Vernehmen nach will sich die Bank bis Jahresende mit Hilfe des Bundes von weiteren Aktivitäten trennen. Ein weiterer Antrag soll deshalb in Kürze folgen.

Risikoreiche Wertpapiere ausgelagert

Die WestLB will Aktivitäten im Umfang von rund 80 Mrd. Euro abspalten, die nicht mehr zu ihrer Strategie passen. Der Vorstand hatte in den vergangenen Monaten mehrfach betont, dass es sich dabei nicht um "Schrottpapiere" handele. In dem Portfolio befänden sich Staatsanleihen von EU-Ländern sowie Darlehen für US-Studenten und für Unternehmen. Die WestLB will sich dennoch von diesen Papieren trennen, weil diese Geschäfte nicht mehr zu ihrem Kerngeschäft gehörten.

Bereits Anfang 2008 hatte die Landesbank ihre risikoreichen strukturierte Wertpapiere in eine Zweckgesellschaft ausgelagert, also bereits eine eigene "Bad-Bank" gegründet. Dafür gaben damals die WestLB-Eigentümer Garantien über fünf Mrd. Euro.

Die Sparkassen Nordrhein-Westfalens, Mehrheitseigentümer der WestLB, hatten in diesem Jahr monatelang eine weitere Belastung durch neue Garantien für die Landesbank abgelehnt. Sie wollten den Bund in die Pflicht nehmen, der auch privaten Banken helfe. WestLB-Chef Heinz Hilgert trat Mitte Mai zurück und warf den Sparkassen dabei mangelnde Unterstützung vor.

An der WestLB sind neben Sparkassen das Land und die Kommunen in NRW beteiligt. Die Landesbank war durch Fehlspekulationen und große Anlagen in risikoreiche Papieren in die schwerste Krise ihrer Geschichte geraten. Als Gegenleistung für die Milliarden-Garantien ihrer Eigentümer muss die WestLB um die Hälfte verkleinert und verkauft werden. Das hatten die europäischen Wettbewerbshüter im Frühjahr entschieden.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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