Geschäftserwartungen ziehen an Wirtschaftsstimmung trotzt Krise
24.11.2011, 10:24 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Trotz Schuldenkrise und Rezessionssorgen in der Eurozone hellt sich die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Firmen im November überraschend auf. Zwar ändert sich an der Einschätzung der aktuellen Lage nichts, doch die Geschäftsperspektiven verbessern sich.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich trotz Euro-Schuldenkrise leicht gebessert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 106,6 Zähler von 106,4 Punkten im Vormonat, teilte das Münchner Ifo-Institut mit. Zuvor hatte sich die Stimmung vier Monate in Folge eingetrübt.
Analysten hatten im Schnitt mit einem weiteren Rückgang auf 105,1 Zähler gerechnet. "Der leichte Anstieg resultiert aus geringfügig weniger skeptischen Geschäftserwartungen der Unternehmen. Die aktuelle Geschäftslage ist den Firmenangaben zufolge unverändert positiv. Die deutsche Wirtschaft schlägt sich vor dem Hintergrund der internationalen Verwerfungen weiterhin vergleichsweise gut", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.
Die rund 7000 befragten Manager beurteilten die Geschäftsperspektiven für die kommenden sechs Monate besser ein uns schätzten die aktuelle Lage unverändert ein. Das Barometer für die Erwartungen stieg auf 97,3 Zähler, das für die Lage verharrte bei 116,7 Punkten. Der Ifo-Index ist das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer, das die Entwicklung der kommenden Monate zuverlässig vorhersagt.
Starker Konsum
Die Verbraucher hatten der deutschen Wirtschaft im dritten Quartal zu deutlich mehr Wachstum verholfen. Das Bruttoinlandsprodukt legte von Juli bis September um 0,5 Prozent zum Vorquartal zu. Die Bundesbank warnte jedoch bereits, dass die Wirtschaft in den kommenden Monaten in schwieriges Fahrwasser geraten könnte. Die schwächere Auslandsnachfrage und die Nervosität an den Finanzmärkten bildeten ein gefährliches Gemisch.
Die Bundesregierung geht davon aus, dass Wirtschaftsleistung am Jahresende stagniert. Eine Rezession befürchtet sie aber nicht. Für 2012 sagt sie ein Wachstum von 1,0 Prozent voraus, für das zu Ende gehende Jahr werden 2,9 Prozent prognostiziert.
Quelle: ntv.de, nne/rts