iPhone-Konzern nicht zu stoppen Apple schafft Rekordgewinn
19.01.2011, 06:33 UhrEinen Tag nachdem Apple bekannt gegeben hat, dass sich Konzernchef Jobs vorerst aus dem Tagesgeschäft zurückziehen wird, glänzt der iPhone-Hersteller mit seinen Quartalszahlen. Die Analysten fokussieren sich nun immer mehr auf die Stärke des Konzerns. Die Apple-Aktie springt nachbörslich deutlich ins Plus.
Ein grandioses Weihnachtsgeschäft mit den Kassenschlagern iPhone und iPad hat Apple ein Rekordquartal beschert. Der Gewinn von sechs Mrd. US-Dollar und der Umsatz von knapp 27 Mrd. Dollar dürfte Anleger angesichts der erneuten krankheitsbedingten Auszeit von Firmenchef Steve Jobs beruhigen.
Nachbörslich legte die Aktie in New York zu und machte damit fast alle Verluste nach der überraschenden Nachricht von Jobs' Zwangspause wett. Bereits während des regulären Handels war deutlich geworden, dass die Wall Street immer mehr Vertrauen in die Führungsriege rund um Jobs bekommt. Apple hat derzeit einfach kein Klotz am Bein. Die Verkäufe in allen wichtigen Produktreihen fielen über den Erwartungen aus.
Das Unternehmen schlug in seinem ersten Geschäftsquartal 7,33 Mio. iPads los. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 5,5 Mio. verkauften Exemplaren gerechnet. "Die iPad-Zahlen sind gewaltig", sagte dann auch Analyst Shaw Wu von Kaufman Bros. Apple war es gelungen, mit der Markteinführung des Tablets vor rund einem Jahr ein neues Geschäftsfeld zu schaffen. Etliche Anbieter wie Samsung und Dell versuchten, auf den Zug aufzuspringen.
Bei den iPhone-Verkäufen gelang Apple ein erneuter Verkaufssprung. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gingen 86 Prozent mehr Smartphones über die Ladentische. Apple verkaufte 16,2 Mio. iPhones. Und es gibt einen weiteren Grund, um optimistisch zu sein. Bald wird auch Verizon iPhones vertreiben und damit vermutlich zu einem weiteren Verkaufsschub beitragen. Zudem setzte der Konzern aus dem US-Bundesstaat Kalifornien 23 Prozent mehr Mac-Computer um. Im Quartal bis zum 25. Dezember wurden 4,1 Mio. Modelle veräußert.
Jobs' Auszeit gefährdet Erfolg nicht
Jobs, charismatischer Mitgründer des derzeit weltgrößten Technologiekonzerns nach Marktwert, hatte mitgeteilt, sich eine Auszeit zu nehmen. Wie lange er sich nicht um das Tagesgeschäft kümmern werde, sagte der 55-Jährige nicht. Zunächst war die Verunsicherung an den Märkten groß, doch letztlich fokussierten sich Analysten auf die Stärke des Konzerns. "Die Art, wie Steve denkt, seine Methodologie, sein Stilempfinden: Offen gesagt, vieles davon ist in der Apple-Kultur tief verwurzelt", sagte ein Analyst.
Apple selbst - bekannt für seine vorsichtigen Prognosen - blickt jedenfalls schon mal zuversichtlich aufs laufende Vierteljahr. Im zweiten Geschäftsquartal rechnet der Microsoft-Konkurrent mit einem Gewinn je Aktie von 4,90 Dollar und Erlösen in Höhe von 22 Mrd. Dollar. Das ist mehr als Analysten erwarten.
Auch im abgelaufenen Quartal übertraf Apple die Erwartungen. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 78 Prozent auf sechs Mrd. Dollar. Je Aktie lag er mit 6,43 Dollar deutlich über den Experten-Prognosen von im Schnitt 5,40 Dollar. Der Umsatz legte um 71 Prozent auf 26,7 Mrd. Dollar zu. Analysten hatten mit einem Umsatz von 24,4 Mrd. Dollar gerechnet.
Quelle: ntv.de, wne/rts