Wirtschaft

Kein Stillstand in Wolfsburg VW-Milliarden für Aktionäre

VW macht (weiter) mobil: Mehr als sieben Millionen verkaufte Neuwagen und mehr als sieben Milliarden Euro Reingewinn sind die Kennzahlen für 2010. Von der Fahrt an die automobile Weltspitze profitieren auch die Anleger.

VW kennt keinen Stillstand.

VW kennt keinen Stillstand.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wenn es doch ewig so bliebe: VW verkauft so viele Autos wie nie, fährt einen Gewinn so hoch wie selten ein, kommt zudem dem Ziel, Toyota von der Weltspitze zu vertreiben, immer näher - und vergisst dabei auch seine Anteilseigner nicht: Volkswagen schüttet das Füllhorn über die Aktionäre aus. Der Aufsichtsrat schlug vor, den Anteilseignern, darunter als größtem der Porsche-Holding, 2,26 Euro je Vorzugs- und 2,20 Euro je Stammaktie zu zahlen. Im Krisenjahr 2009 war die Dividende auf 1,66 Euro je Vorzugs- und 1,60 Euro je Stammaktie gekappt worden.

Für das laufende Jahr dämpfte der Vorstand die Erwartungen allerdings wegen der explodierenden Rohstoffkosten. Dennoch griffen Anleger zu - die VW-Vorzugsaktie notierte einem freundlichen Umfeld mit einem Kursaufschlag von fast sechs Prozent und war größter Gewinner im Dax.

7,2 Mrd. Euro Gewinn

Im abgelaufenen Jahr vervielfachte Europas größter Autokonzern den Jahresüberschuss dank kräftig gestiegener Verkaufszahlen auf 7,2 Mrd. Euro und übertraf die Erwartungen des Marktes deutlich. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit einem Überschuss von 5,1 Mrd. Euro gerechnet. Der operative Gewinn vervierfachte sich fast auf 7,1 Mrd. Euro. Zugleich stiegen die Barmittel binnen Jahresfrist um 75 Prozent auf 18,6 Mrd. Euro. Damit ist der Wolfsburger Konzern nach Meinung von Experten gegen Überraschungen auf dem Weg an die Weltmarktspitze gewappnet.

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen gegen die frühere Porsche-Spitze um Wendelin Wiedeking ausgeweitet und damit die Fusionspläne von VW und Porsche ins Wanken gebracht. Die Unternehmen müssen befürchten, dass die Ergebnisse der Untersuchungen für Schadensersatzklagen gegen Porsche genutzt werden.

Sparen gegen negativen Ausblick

Für das laufende Jahr stellte der Volkswagen-Vorstand weitere Zuwächse bei Umsatz und operativem Ergebnis in Aussicht. Der Anstieg der Zinsen, Wechselkursschwankungen und die explodierenden Rohstoffpreise würden die positiven Effekte steigender Absatzzahlen jedoch abschwächen. Dagegen werde der Konzern mit weiteren Einsparungen gegensteuern. Volkswagen lieferte im vergangenen Jahr weltweit 7,2 Millionen Fahrzeuge aus, plus 13,7 Prozent. Der Umsatz erhöhte sich um ein Fünftel auf knapp 127 Mrd. Euro und lag damit ebenfalls über den Erwartungen der Analysten.

Der Konzern profitierte von der enormen Nachfrage aus China und kräftigen Exporten in die USA. Bereits im Jahr davor hatte der Wolfsburger Autobauer dank der Abwrackprämie einen Rekordabsatz eingefahren.

VW baut vor

Die Weichen für weiteres Wachstum sind bereits gestellt: In den USA geht demnächst ein neues Werk an den Start, in Russland hat VW sich mit dem Autobauer GAZ zusammengetan, der dem Oligarchen Oleg Deripaska gehört. In einem Werk von GAZ sollen künftig mehr als 100.000 Autos der Marken VW und Skoda im Jahr vom Band rollen. VW hat bereits ein Werk in Russland und will seine Kapazitäten aufstocken.

Spätestens 2018 will der VW-Konzern mehr als 10 Millionen Autos verkaufen und so den Toyota-Konzern vom Thron des Weltmarktführers stoßen. Das von Rückrufaktionen geplagte japanische Unternehmen will im gesamten Geschäftsjahr 2010/2011 (bis Ende März) weltweit 7,48 Millionen Autos verkaufen.

Quelle: ntv.de, bad/rts

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