Stadtrat gibt seinen Segen Dresden verklagt Gagfah
24.03.2011, 21:27 UhrDer Wohnungskonzern Gagfah muss nun doch vor Gericht. Grund ist eine Klage der Stadt Dresden, die dem Unternehmen einen Verstoß gegen die Sozialcharta vorwirft. Gagfah droht damit eine Vertragsstrafe.
Dresden wird den Wohnungskonzern Gagfah wegen angeblicher Verletzung von Mieterschutzklauseln verklagen. Der Stadtrat sprach sich mit großer Mehrheit für eine Klage aus. Dem Unternehmen, das mehrheitlich dem US-Finanzinvestor Fortress gehört, droht damit eine Vertragsstrafe.
Die Vorwürfe aus Dresden waren Anfang März bekanntgeworden, seither ist der Aktienkurs von Deutschlands größter börsennotierter Wohnungsgesellschaft unter Druck. Der Immobilienkonzern soll gegen die Sozialcharta verstoßen haben, die Unternehmen und Stadt bei der Privatisierung von mehr als 45.000 Wohnungen zum Schutz der Mieter vereinbart hatten. Gagfah hatte die städtische Wohnungsgesellschaft Woba im Jahr 2006 für rund 1,7 Milliarden Euro übernommen.
Gagfah hat die Vorwürfe zurückgewiesen. In einem offenen Brief an den Dresdner Stadtrat appellierte Gagfah-Chef William Joseph Brennan zuletzt an die Politiker, einen langen und teuren Rechtsstreit zu vermeiden und stattdessen auf eine Verhandlungslösung zu setzen. "Wir sind der festen Ansicht, die Sozialcharta und den Privatisierungsvertrag jederzeit eingehalten und die Interessen unserer Mieter gewahrt zu haben", hieß es darin.
Quelle: ntv.de, rts