Wirtschaft

Massen-Kollaps in Kambodscha Ermittlungen bei Puma-Zulieferer

Die mysteriöse Häufung von plötzlicher Übelkeit und Schwäche in Zulieferbetrieben des deutschen Sportartikelherstellers Puma lenken Licht auf die Arbeitsbedingungen in der kambodschanischen Textilindustrie. Puma fürchtet um seinen guten Ruf.

Turnschuhe für westliche Füße: In einem Krankenhaus in Phnom Penh wartet diese Näherin am Tropf hängend auf ihre Entlassung.

Turnschuhe für westliche Füße: In einem Krankenhaus in Phnom Penh wartet diese Näherin am Tropf hängend auf ihre Entlassung.

(Foto: Reuters)

Nach Schwächeanfällen von rund 800 Arbeitern bei Zulieferern des deutschen Sportartikelherstellers Puma in Kambodscha haben die Behörden vor Ort Ermittlungen aufgenommen. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen hätten die Arbeiter in zwei Fabriken über plötzliche Übelkeit und Benommenheit geklagt, berichteten Arbeitnehmervertreter. Die Ursache ist noch vollkommen unklar.

"Es könnte sein, dass die Arbeiter übermüdet waren", sagte der Polizeichef der Hauptstadt Phnom Penh. "Wir werden uns auch die Arbeitsbedingungen und die Belüftung ansehen." Das Arbeitsministerium sei ebenfalls in die Ermittlungen bei den Zulieferern Universal Apparel und Huey Chuen eingeschaltet. Eine Puma-Sprecherin in Deutschland erklärte, das Unternehmen habe eigene Untersuchungen zu dem Vorfall und seinen Ursachen eingeleitet.

Die Bekleidungsindustrie ist in Kambodscha der drittwichtigste Wirtschaftszweig nach Landwirtschaft und Tourismus. Viele westliche Branchengrößen wie Nike, Gap und Inditex lassen Artikel in dem Land fertigen. Der durchschnittliche Monatslohn der Arbeiter in vielen Zulieferfabriken liegt bei rund 42 Euro.

Quelle: ntv.de, rts

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