Wirtschaft

Dank Firmenkunden Microsoft verdient prächtig

Verkaufserfolge mit einer neuen Version des Büropakets Office bescheren dem Softwareriesen Microsoft im abgelaufenen Quartal einen Gewinnsprung. Auch bei Spielefans kann der Konzern mit seiner Xbox punkten. Bei einem seiner wichtigsten Produkte, dem Betriebssystem Windows, kämpft der Branchenprimus jedoch mit sinkenden Umsätzen.

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(Foto: AP)

Der schwächelnde PC-Markt macht Microsoft zu schaffen. Zwar legte der weltgrößte Softwarehersteller Ergebnisse für das abgelaufene Quartal vor, die teilweise deutlich über den Erwartungen lagen. Auch die Spielkonsole Xbox und das Servergeschäft trieben den Absatz an. Experten zeigten sich jedoch besorgt über den anhaltenden Rückgang beim Betriebssystem Windows. Zudem weitete sich der Verlust in der Online-Sparte - wo Microsoft mit der Suchmaschine Bing gegen Google antritt - weiter aus.

Im vierten Geschäftsquartal erzielte die Programmschmiede einen Nettogewinn von 5,87 Mrd. Dollar und damit 30 Prozent mehr als vor einem Jahr. Pro Aktie waren dies 69 Cent, während Analysten 51 Cent erwartet hatten. Den Umsatz steigerte das Unternehmen um acht Prozent auf 17,37 Mrd. Dollar. Experten waren hier von 17,23 Mrd. Dollar ausgegangen.

Allerdings zeigte sich die Windows-Sparte das dritte Quartal in Folge schwächer als im jeweiligen Vorjahreszeitraum. Konkret ging der Umsatz um 0,8 Prozent auf 4,7 Mrd. Dollar zurück. Alle Augen seien auf Windows gerichtet, sagte der Analyst Josh Olson von Edward Jones zu den Ergebnissen. Er verwies darauf, wie Tablet-Computer den Markt für PCs unter Druck setzten. "Microsoft ist wirklich ein 'zeig's mir'-Fall wenn es um die Fähigkeit geht, die wichtigsten Flagschiff-Produkte auf diese neuen Wachstumsplattformen auszudehnen."

"Wintel" wird alt

Zuvor hatte bereits hatte der Chiphersteller Intel seine Prognose für den PC-Markt beschnitten. Drei Jahrzehnte lang dominierte das "Wintel" genannte Duo die IT-Branche: Die Betriebssysteme kamen von Microsoft, der Prozessor von Intel. Zwar werden auch heute noch vier von fünf Computern mit Halbleitern von Intel angetrieben. Doch auf dem wachsenden Markt der tragbaren Geräte haben Chips der ARM-Familie die Nase vorn. Hier liegt Microsoft abgeschlagen hinter seinen Rivalen Apple und Google. Im kommenden Jahr will Microsoft mit einem neuen, ARM-fähigen Betriebssystem mit Macht in den Tablet-Markt eindringen.

Am stärksten schnitt im Quartal die Office-Sparte ab, wo der Umsatz um sieben Prozent auf 5,8 Mrd. Dollar stieg. Hier hatte Microsoft jüngst Online-Varianten der Programm wie Outlook und Excel vorgestellt. Auch der Serverbereich mit einem Umsatzwachstum von zwölf Prozent und die Unterhaltungssparte mit einem Plus von fast einem Drittel wuchsen kräftig. Zwar konnte auch die Online-Sparte den Umsatz um 16,5 Prozent auf 662 Mio. Dollar steigern. Der Verlust weitete sich jedoch auf 728 Mio. von 688 Mio. Dollar aus. Damit hat die Gruppe um Bing in den vergangenen drei Geschäftsjahren insgesamt fast 6,5 Mrd. Dollar verloren.

Quelle: ntv.de, nne/dpa/rts

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