Wirtschaft

Weniger Umsatz, weniger Gewinn Yahoo verliert den Anschluss

Das Geschäft beim Internet-Pionier Yahoo läuft weiterhin mäßig: Die Werbeeinnahmen sinken, die Suche nach einem neuen Konzernchef zieht sich hin. Wettbewerber wie Facebook und Google haben im Kampf um die Werbe-Dollar mehr Schneid.

Der Internet-Konzern Yahoo hat das vergangene Quartal mit deutlich weniger Umsatz und Gewinn abgeschlossen. Die Erlöse sanken im dritten Vierteljahr im Jahresvergleich um 24 Prozent auf knapp 1,22 Mrd. US-Dollar. Das Unternehmen erklärte dies nach US-Börsenschluss aber vor allem mit einer Änderung der Bilanzierung angesichts der Partnerschaft mit Microsoft im Suchmaschinengeschäft. Der Gewinn schrumpfte um 26 Prozent auf 293,3 Mio. US-Dollar. Da die Zahlen damit noch besser als am Markt erwartet ausfielen, kletterte die Aktie nachbörslich um gut zwei Prozent.

Carol Bartz bekam Anfang September den Laufpass.

Carol Bartz bekam Anfang September den Laufpass.

(Foto: REUTERS)

Yahoo sucht gerade nach einem neuen Konzernlenker, nachdem die bisherige Chefin Carol Bartz gefeuert worden war. Interimschef ist Finanzvorstand Timothy Morse. Carol Bartz war vorgeworfen worden, die Geschäftsentwicklung nicht schnell genug zu verbessern. Ein Blick in die Zahlen macht die Probleme deutlich. So sanken die Erlöse im Geschäft mit Bannerwerbung - einst eine Yahoo-Domäne - um zwei Prozent auf 502 Mio. US-Dollar. Das "Wall Street Journal" berichtete, Yahoo gewährte bereits Rabatte von 5 bis 15 Prozent, um Werbekunden zu halten.

Was kommt nach Bartz?

Der Grund für die Probleme: Yahoo machen die Wettbewerber zu schaffen. Der Suchmaschinen-Primus Google stößt beschleunigt auch in das Geschäft mit Banner-Werbung vor. Und auch das weltgrößte Online-Netzwerk Facebook zieht mit seinen rund 800 Millionen Nutzern immer mehr Werbe-Dollar an. Die Strategie der geschassten Chefin Bartz war, Yahoo zu einem großen Inhalte-Anbieter auszubauen, um damit ein Umfeld für Werbekunden zu schaffen. Dafür gab sie auch die eigene Suchtechnologie auf und sattelte auf Microsofts Suchmaschine Bing um.

Die Quartalszahlen, die nicht gerade von Stärke zeugen, kommen für Yahoo ungünstig: Der Verwaltungsrat prüft gerade alle Optionen, darunter auch einen Verkauf des Unternehmens. Der Konzern hat für seine Dienste wie Yahoo Mail zwar hunderte Millionen Nutzer, schafft es aber nicht, von diesen hohen Zahlen entsprechend zu profitieren.

Noch immer gibt es Gerüchte, dass Microsoft  versuchen wird, Yahoo zu übernehmen. Der Software-Riese hatte vor einigen Jahren 47,5 Mrd. für den Suchmaschinenanbieter geboten.            

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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