Wirtschaft

"Objektiv, gerecht und verantwortlich" China verteidigt Strafzölle

China ist für die weltweite Autoindustrie zu einem immer wichtigeren Absatzmarkt geworden.

China ist für die weltweite Autoindustrie zu einem immer wichtigeren Absatzmarkt geworden.

(Foto: REUTERS)

Die Kritik an den Strafzöllen auf Autos aus den USA lässt Peking kalt. Sie seien das Ergebnis einer "objektiven, gerechten und verantwortlichen" Untersuchung. Beobachter sehen darin eher eine Retourkutsche für Zölle auf Reifen, die aus China in die USA importiert werden.

China hat seine Strafzölle auf Autos aus den USA verteidigt. Die Entscheidung basiere "auf Gesetzen und Tatsachen", teilte das Handelsministerium in Peking nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua mit.

Eeine Freundschaft fürs Leben deutet sich in den Handeslbeziehungen zwischen den USA und China eher nicht an.

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(Foto: Reuters)

Die schon seit zwei Jahren laufende Untersuchung sei "objektiv, gerecht und verantwortlich" vorgenommen worden. Auslöser seien Klagen chinesischer Autohersteller über die US-Konkurrenz gewesen.

Den Angaben zufolge China ab diesem Donnerstag abgestuft nach Produzent jeweils Zölle bis zu 21,5 Prozent wegen Dumping sowie bis zu 12,9 Prozent wegen Subventionen auf importierte Limousinen und Geländewagen mit Motoren über 2,5 Liter Hubraum aus den USA erheben. Die zwei Jahre geltenden Strafabgaben waren bereits im Mai angedroht worden.

Autobauer bleiben gelassen

Auch deutsche Autobauer wie BMW und Daimler, die in den USA unter anderem für den Export nach China produzieren, sind von Strafzöllen wegen Preisunterbietung in Höhe von 2,0 beziehungsweise bis 2,7 Prozent getroffen.

Ein Mercedes-Sprecher in Peking sagte, es werde noch geprüft, welche Auswirkungen die Entscheidung haben werde. Mercedes baue in den USA die Sportwagen der M-, R- und GL-Klassen auch für den chinesischen Markt. Der Rivale BMW betonte, der Konzern rechne nicht mit spürbaren Folgen. Selbst der US-Autoriese General Motors (GM) zeigte sich betont gelassen, obwohl das Unternehmen die schwerste Bürde zu tragen hat.

GM muss künftig 8,9 Prozent wegen Dumping sowie 12,9 Prozent wegen Subventionen an Zöllen für seine Importe in China bezahlen. Bei Chrysler sind es 8,8 sowie 6,2 Prozent. Der japanische Hersteller Honda muss für seine in den USA produzierten Wagen 4,1 Prozent allein wegen Dumpings zahlen.

China "revanchiert" sich

Eine Sprecherin des amerikanischen Handelsbeauftragten sagte über die chinesischen Pläne, man werde mit den Beteiligten und dem US-Congress über das weitere Vorgehen beraten. Die chinesischen Strafzölle dürften eine Retourkutsche sein: Peking war es nicht gelungen, US-Zölle auf chinesische Reifen abzuwenden. Auch ein Gang vor die Welthandelsorganisation WTO war ergebnislos geblieben. China ist für die weltweite Autoindustrie zu einem immer wichtigeren Absatzmarkt geworden. Zuletzt hatte sich das Wachstum allerdings deutlich verlangsamt.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa

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