Wirtschaft

Russland kappt Lieferungen Weniger Gas für Deutschland

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Zwei Milliarden Kubikmeter Gas braucht Russland derzeit jeden Tag. Das entspricht dem Jahresverbrauch von Bulgarien und liegt deutlich über dem Schnitt. Schuld ist der selbst für russische Verhältnisse harte Winter. Um den Eigenverbrauch zu sichern, reduziert der Staatskonzern Gazprom die Lieferungen nach Europa. Auch Deutschland ist betroffen - bei minus 25 Grad.

Deutschland stehen bitterkalte Tage bevor - und das liegt nicht nur am Winterwetter: Wegen der massiven Kälte und des gestiegenen Energieverbrauchs in Russland verringert der Staatskonzern Gazprom seine Gaslieferungen nach Europa deutlich. So seien etwa durch die Jamal-Europa-Pipeline von Russland über Weißrussland und Polen nach Deutschland - eine von mehreren Leitungen - am Dienstag zehn Prozent weniger Gas geflossen als in den vergangenen Tagen, meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Unternehmensquellen. Für Italien nannte Interfax Einbußen von rund acht Prozent.

Mit den Vorräten müsse zunächst der Bedarf der russischen Kunden gedeckt werden, hieß es. Wegen des auch für russische Verhältnisse ungewöhnlich harschen Frosts ist im größten Land der Erde der Gasverbrauch erstmals auf zwei Milliarden Kubikmeter pro Tag gestiegen. Das entspricht nach russischen Angaben etwa dem Jahresverbrauch von EU-Mitglied Bulgarien.

Neues Hoch, neue Kälte

Deutschland selbst bibbert auch. Die Temperaturen fallen in den nächsten Tagen laut n-tv-Meteorologe Björn Alexander weiter: "Am Mittwochmorgen werden die kältesten Werte über Schnee und unter den Aufklarungen bei etwa minus 10 bis 20 Grad liegen." Die gefühlte Temperatur dürfte noch darunter liegen - bei etwa minus 25 Grad.

Nicht das erste Mal

Schon 2006 hatte Gazprom seine Gaslieferungen nach Westen wegen des tiefen Winters kurzzeitig reduziert. Allerdings nutzt Russland sein Gas auch für politische Zwecke: Die Ukraine bekam das mehrfach zu spüren, als sie die von Russland geforderten Preise nicht zahlen wollte. Auswirkungen hatte das dann auch auf die Verbraucher in Europa: Im Januar 2009 waren die russischen Gaslieferungen in mehrere europäische Länder wegen eines Streits zwischen Moskau und Kiew zwei Wochen lang ausgeblieben. Dies hatte in einigen EU-Staaten zu massiven Problemen geführt.

Quelle: ntv.de, bad/dpa

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