Fed skeptisch - Geithner optimistisch Europa belastet US-Wirtschaft
02.02.2012, 17:22 Uhr
Ben Bernanke (l.) und Timothy Geithner (r.): Wie entwickelt sich die US-Wirtschaft 2012?
(Foto: REUTERS)
Geht es nach Notenbankchef Ben Bernanke, ist die US-Wirtschaft noch lange nicht aus dem Schneider: Die Euro-Schuldenkrise könne die heimische Konjunktur jederzeit belasten. US-Finanzminister Geithner ist dagegen positiver gestimmt.
Die US-Notenbank will nach den Worten ihres Chefs Ben Bernanke mit allen Mitteln eine Belastung der US-Wirtschaft durch die europäische Schuldenkrise verhindern. "Es bleibt das Risiko bestehen, dass die Entwicklung in Europa oder anderswo ungünstig verläuft und dies die Konjunktur hier daheim belastet. Wir beobachten die Situation permanent und werden alle verfügbaren Schritte ergreifen, um das US-Finanzsystem und unsere Wirtschaft davor zu schützen", sagte Bernanke.
Die Fed hat vergangene Woche überraschend angekündigt, dass der Leitzins noch bis mindestens Ende 2014 nahe null Prozent bleiben dürfte. Zudem hat Bernanke die Tür für weitere Lockerungen der Geldpolitik offengelassen.
3,0 Prozent?
US-Finanzminister Timothy Geithner rechnet für die US-Wirtschaft mit einer Jahresrate von zwei bis drei Prozent - damit dürfte sie wieder relativ rund laufen. Dennoch sei die größte Wirtschaftsmacht noch länger mit Aufräumarbeiten der Schäden aus der Finanzkrise beschäftigt, sagte Geithner. "Wir stehen vor großen Herausforderungen in den USA", warnte der Minister wenige Stunden vor der Veröffentlichung der offiziellen Zahlen zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2012.
Experten erwarteten, dass dabei aufs Jahr hochgerechnet ein Plus von 3,0 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) herausspringen wird. .
Quelle: ntv.de, bad/rts