Wirtschaft

Schrumpfende Auftragslage Industrie gerät neben die Spur

Die deutsche Privatwirtschaft verliert im März überraschend an Dynamik. Das verarbeitende Gewerbe sogar einen Rückgang der Aktivität verzeichnete.

Die deutsche Privatwirtschaft verliert im März überraschend an Dynamik. Das verarbeitende Gewerbe sogar einen Rückgang der Aktivität verzeichnete.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutsche Industrie kämpft mit schrumpfenden Neuaufträgen. Erstmals seit zwei Jahren bauen die Firmen wieder Stellen ab. Stark präsentiert sich dagegen der Servicesektor. Ein Rückfall in die Rezession – wie es weiten Teilen der Euro-Zone droht - scheint damit nicht in Verzug.

Die deutsche Industrie ist erstmals in diesem Jahr vom Wachstumskurs abgekommen. Der Markit-Einkaufsmanagerindex fiel im März um 2,1 auf 48,1 Zähler, wie das Londoner Institut mitteilte. Der Einbruch unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten überrascht. Erwartet worden war ein Anstieg auf 51 Zähler.

Die Produktion wächst zwar noch leicht, doch schrumpften die Neuaufträge im März noch stärker als im Vormonat. Erstmals seit zwei Jahren bauten die Firmen per Saldo Stellen ab.

Der Servicesektor musste ebenfalls Federn lassen, auch wenn er sich anders als die Industrie weiter in der Wachstumszone halten konnte. Der Index fiel um einen Punkt auf 51,8 Zähler. Das Neugeschäft zog bei den Dienstleistern nicht mehr so stark an wie im Vormonat, liegt jedoch noch einen vollen Punkt über der Wachstumsschwelle. Der Beschäftigungsaufbau ist weiter intakt, auch wenn die Dynamik leicht nachließ.            

Dienstleister reißen es raus

Wegen der Stärke der Dienstleister hält sich die deutsche Privatwirtschaft trotz der Industrieflaute in der Wachstumszone. Das Markit-Barometer, das die Umfragezahlen aus den beiden großen Wirtschaftssektoren zusammenfasst, fiel auf 51,4 Zähler von 53,2 Punkten. Die Daten signalisieren laut Markit-Volkswirt Tim Moore einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von 0,2 Prozent im ersten Quartal. "Dies würde bedeuten, dass Deutschland den Rückfall in die Rezession vermeidet, der weiten Teilen der Euro-Zone droht."

Nach Einschätzung der Bundesbank zeichnet sich für das Frühjahr eine Konjunkturbelebung ab. Der robuste Arbeitsmarkt und die Aussicht auf Lohnzuwächse stärkt aus Sicht der deutschen Notenbank die Kauf- und Investitionsbereitschaft der privaten Haushalte. Hiervon profitiere nicht zuletzt die Bauwirtschaft. Die Bundesbank rechnet in diesem Jahr mit einem Wirtschaftwachstum von 0,6 Prozent. 2011 waren es noch drei Prozent.  

Quelle: ntv.de, rts

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