Internetpionier kann auch Wachstum Yahoo im Gewinnrausch
18.04.2012, 06:57 Uhr
Beim Kerngeschäft kämpft Yahoo Marktexperten zufolge noch mit Problemen.
(Foto: REUTERS)
Zum ersten Mal seit dem 3. Quartal 2008 wartet Yahoo wieder mit einem Umsatzwachstum auf. Zudem meldet der Konzern einen überraschend hohen Gewinnsprung. Dennoch finden Analysten im Bericht des Unternehmens ein Haar in der Suppe - ein nicht ganz unwesentliches.
Na also: Höhere Werbeeinnahmen haben dem angeschlagenen Internetkonzern Yahoo zum ersten Umsatzplus in einem Quartal seit drei Jahren verholfen. Vor allem bessere Preise für an die Suche gebundene Werbung seien der Grund, warum der Umsatz von Januar bis März zum ersten Mal seit dem 3. Quartal 2008 im Jahresvergleich gestiegen sei, erläuterte Finanzchef Tim Morse. Das wichtige Geschäft mit Bannerwerbung (display ads) sei jedoch um vier Prozent zurückgegangen.
Insgesamt verdiente Yahoo mit 286 Mio. Dollar knapp 30 Prozent mehr als zum Jahresbeginn 2011. Damit übertraf der US-Konzern auch die Erwartungen der Analysten, die einen Gewinn auf Vorjahresniveau prognostiziert hatten. Der Umsatz des Konzerns legte leicht auf 1,077 Mrd. Dollar zu. Nachbörslich kletterte die Yahoo-Aktie deutlich.
Analysten skeptisch
Yahoo hat mit der Konkurrenz von Google und Facebook zu kämpfen. Gewinn und Umsatz schrumpften kontinuierlich, eine Wende zum Positiven war bisher nicht in Sicht. Der neue Chef Scott Thompson kündigte deshalb unter anderem die Streichung von etwa 2000 Arbeitsplätzen an. Das entspricht 14 Prozent der Belegschaft. Finanzchef Morse wies darauf hin, dass der Online-Werbemarkt insgesamt unter anderem unter der Unsicherheit über die Wirtschaftsentwicklung in Europa leide. In den kommenden Jahren werde das Wachstum in dieser Branche daher moderat sein. "Wir wissen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben."
Experten wiesen darauf hin, dass ein großer Teil des Gewinnanstiegs von den Beteiligungen anderen Unternehmen wie dem chinesischen Internetkonzern Alibaba stamme. "Ihre Minderheitsbeteiligungen werfen mehr Gewinn ab als ihr Kerngeschäft", sagte Colin Gillis von BGC Partners. "Das ist bedauerlich."
Quelle: ntv.de, rts