Wirtschaft

Sparkurs gefährdet Prognose Kerosinpreis bremst Lufthansa

Eine Boeing der Lufthansa landet in Frankfurt.

Eine Boeing der Lufthansa landet in Frankfurt.

(Foto: REUTERS)

Zwar sind rote Zahlen zum Jahresstart bei Fluggesellschaften durchaus üblich. Doch immens gestiegene Treibstoffkosten verderben der Lufthansa den Start ins Jahr überraschend deutlich. Das Unternehmen verliert sehr viel mehr Geld als vom Mark befürchtet.

Lufthansa
Lufthansa 7,56

Die Lufthansa ist im ersten Quartal des Jahres tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich verringerte sich der saisontypische Nettoverlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um ein Fünftel auf 397 Mio. Euro, wie Europas größte Fluggesellschaft mitteilte. Der operative Verlust fiel mit 381 Mio. Euro jedoch mehr als doppelt so hoch aus wie ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um 6 Prozent auf 6,6 Mrd. Euro.

Analysten hatten weniger Einnahmen, aber auch geringere Verluste vor und nach Steuern erwartet. Als Grund für den hohen Verlust führte die Lufthansa-Spitze vor allem die gestiegenen Treibstoffkosten an. Doch auch das Verbot nächtlicher Flüge an ihrer Heimatbasis am Frankfurter Flughafen sowie die Verluste der österreichischen Tochter Austrian Airlines machen dem Konzern zu schaffen. Dass die die hohe Tankrechnung dieses Jahr auf der Bilanz lastet, hatte die Airline bereits Mitte März angekündigt. Nach damaligen Angaben dürften die Kerosinausgaben 2012 um 1,2 Mrd. auf 7,5 Mrd. Euro steigen.

Um gegenzusteuern und sich besser für den Wettbewerb mit Billigfliegern wie Ryanair und rapide wachsenden Rivalen wie Emirates zu rüsten, hatte die Lufthansa Anfang des Jahres ein radikales Sparprogramm aufgelegt. Konzernweit soll das Ergebnis bis 2014 mindestens 1,5 Mrd. Euro verbessert werden. In den vergangenen Wochen wurden scheibchenweise Details bekannt. So will das Management allein aus dem Lufthansa-Passagiergeschäft rund 900 Mio. Euro mehr herausholen - Entlassungen werden ausdrücklich nicht ausgeschlossen.

Die Kosten für das Sparpaket könnten der Lufthansa auch die Jahresprognose verderben, wie die Fluggesellschaft nun betonte. Zwar strebt die Lufthansa im Gesamtjahr weiterhin einen operativen Gewinn im mittleren dreistelligen Millionen-Bereich an. "Etwaige Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit dem Konzernprogramm Score sind in dieser Ergebnisprognose nicht enthalten und können sich belastend auf das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres auswirken", hieß es aber. Den vollständigen Quartalsbericht will der Konzern mit weltweit 120.000 Mitarbeitern am Donnerstag vorlegen.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ

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