Wirtschaft

GM schließt Werbedeal mit ManU Chevrolet bremst Opel aus

Chevrolet Camaro: rot wie die "Red Devils"

Chevrolet Camaro: rot wie die "Red Devils"

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Kündigung des Werbevertrags mit Facebook ist erst der Anfang: General Motors ändert seine Werbestrategie und arbeitet künftig den englischen Fußballklub Manchester United zusammen. Der Werbepartner der weltbekannten "Red Devils" heißt aber nicht Opel sondern Chevrolet. Damit droht sich der Fokus von GM im Europageschäft, in Richtung der US-Tochter und zu Lasten von Opel zu verschieben.

Ein wegweisender Deal? Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) nutzt künftig den beliebtesten und meistgehassten Fußballklub der Welt für seine Werbung: GM schloss für die nächsten drei Jahre einen Sponsoren-Vertrag mit Manchester United, wie das Unternehmen mitteilte. ManU soll demnach für die Marke Chevrolet werben.

GM-Marketingchef Joe Ewanick erklärte, 3,5 Milliarden Menschen auf der Welt schauten Fußball - aber nur rund 400 Millionen Leute regelmäßig American Football, wo sich GM bisher engagierte. "Wir müssen dahin, wo unsere Kunden sind." Chevrolet verkaufe 60 Prozent seiner Autos außerhalb der USA.

Werbestrategie geändert

GM ändert derzeit seine Werbestrategie. Kurz vor dem Börsengang von Facebook hatte der Autobauer für Aufsehen gesorgt, weil es seinen Werbevertrag mit dem sozialen Netzwerk aufkündigte. GM will sein Geld für kostenpflichtige Anzeigen bei Facebook sparen - den eigenen Auftritt auf Facebook aber weiterhin pflegen. 

Marketing-Chef Ewanick erklärte, das Geld, das künftig an Manchester United geht, stamme zum Teil aus der Summe, die GM bislang für Facebook-Werbung und die Werbung während des US-Football-Finales, dem Super Bowl, bezahlt habe.

Eine Summe für den Deal mit ManU nannte Ewanick nicht. Aus GM-Kreisen verlautete aber, dass allein ein 30 Sekunden langer Werbespot für den Super Bowl 2013 rund 4 Mio. Dollar (3,2 Mio. Euro) kosten würde.

GM ist der derzeit weltgrößte Autohersteller der Welt. Der Konzern, der in der Wirtschaftskrise durch eine Insolvenz gegangen ist, erzielte im vergangenen Jahr wieder Gewinne. Probleme bereitet aber weiter das Euripageschäft um Opel/Vauxhall. Seit Jahren schreibt die Tochter Verluste.

Ebenfalls seit Jahren gibt es Gerüchte und Spekulationen über bevorstehende Werksschließungen. Jüngst sorgten Sanierungspläne für Aufsehen, die eine Produktionsverlagerung des neuen Astra-Modells von Rüsselsheim ins englische Ellesmere Port vorsehen. In Rüsselsheim solle dafür der Zafira vom Band rollen. Leidtragender wäre die Opel-Fabrik in Bochum.

Chevrolet gegen Opel

Manchester United ist der umsatzstärkste und bekannteste Fußball-Verein der Welt. Der GM-Werbedeal kommt nicht überraschend, da der US-Autobauer bereits vor allem in den 1990er und 2000er Jahren als Sponsor in Europas Top-Ligen aktiv war - allerdings nicht mit Chevrolet sondern mit seiner deutschen Tochter Opel.

Der Schriftzug der Rüsselsheimer prangte unter anderem jahrelang auf den Trikots des deutschen Rekordmeisters Bayern München und auf den Shirts des AC Mailand.

Quelle: ntv.de, AFP

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