Angriff auf Boeing Airbus baut Werk in den USA
02.07.2012, 17:41 Uhr
Airbus zieht es in die USA.
(Foto: dapd)
Über die Expansionspläne von Airbus wird schon seit längerer Zeit spekuliert, doch nun ist es offiziell: Airbus baut in Zukunft auch in den USA Flugzeuge. Damit rückt die EAS-Tochter näher an die Kunden in den USA heran - und dem Konkurrenten Boeing auf die Pelle.
Der europäische Flugzeugbauer Airbus fordert mit dem Bau seines ersten Werkes in den USA den Rivalen Boeing heraus. Im Bundesstaat Alabama sollen voraussichtlich bereits 2015 die ersten Maschinen montiert werden, teilte das Unternehmen mit. Von 2018 an sei die Produktion von 40 bis 50 Flugzeugen pro Jahr vorgesehen. Dabei werde es sich um Mittelstrecken-Maschinen des Typs A319, A320 und A321 handeln.
Hinter dem Plan für das erste US-Werk steht nach Angaben von Airbus das Ziel, die globale Wettbewerbsfähigkeit durch Deckung des wachsenden Bedarfs von US- und anderen Kunden zu verbessern. "Die Zeit für eine Expansion von Airbus in Amerika ist gekommen", sagte Unternehmenschef Fabrice Brégier. Die USA seien der weltweit größte Markt für Flugzeuge wie den Airbus A320. Der Bedarf in den kommenden 20 Jahren werde auf 4600 Maschinen geschätzt. Mit dem Airbus-Werk sollen rund 1000 Arbeitsplätze entstehen.
Das Werk wäre nach einer Fabrik in China das zweite Airbus-Werk außerhalb Europas. Bislang fertigt das Unternehmen vor allem in Frankreich und Deutschland. Mit dem Schritt greift die Tochter des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS den Erzrivalen Boeing künftig auch direkt auf dessen Heimatmarkt an.
EADS-Chef Thomas Enders betonte, der Schritt koste keine Arbeitsplätze in Europa. "Wir rechnen im Gegenteil damit, dass jeder Arbeitsplatz der in Mobile jetzt entsteht, ungefähr vier Arbeitsplätze bei Airbus nach sich zieht", sagte er bei n-tv. "Und wenn Sie die ganze Zuliefererkette mal durchgehen, dann sind das bis zu 13 Arbeitsplätze. Denn es ist ja so, dass die Montage nur fünf bis sieben Prozent der Wertschöpfung ausmacht, das heißt, ein großer Teil des Flugzeuges nach wie vor aus Europa kommt."
Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa