Wirtschaft

Rekord-Rückruf um Yaris und Auris Brandgefahr in Toyota-Modellen

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Toyota kommt nicht zur Ruhe: Der japanische Autobauer räumt erneut technische Probleme bei Millionen seiner Fahrzeuge ein. Allein in Europa ruft der VW-Konkurrent fast 1,4 Millionen Autos in die Werkstätten. Zu den betroffenen Modellen gehört auch der beliebte Kleinwagen Yaris und der Golf-Konkurrent Auris. Die Anleger reagieren bereits.

Toyota sieht rot: Millionenrückruf des japanischen Autoherstellers.

Toyota sieht rot: Millionenrückruf des japanischen Autoherstellers.

(Foto: REUTERS)

Erneut muss Toyota Probleme mit seinen Fahrzeugen einräumen und beordert Millionen Autos weltweit in die Werkstätten. Grund für den Rückruf, der 7,4 Millionen Fahrzeuge betrifft, seien Probleme mit den elektrischen Fensterhebern - es bestehe Brandgefahr, teilte der Volkswagen-Konkurrent mit. Laut Toyota Deutschland befindet sich in den Fensterheberschaltern ein Schmiermittel. Mit der Zeit könne die Betätigung der Schalter aufgrund nicht ordnungsgemäßer Dosierung dieses Schmiermittels zu einem Verschleiß führen. "Dadurch kann der Schalter schwergängig werden und in Einzelfällen kann es zum Funktionsausfall kommen."

Erst am Montag hatte Konkurrent Honda eine halbe Million Autos wegen des gleichen Problems zurückgerufen. Die Aktien des Toyota-Konzerns gaben in Tokio 1,8 Prozent nach. Dagegen zogen Volkswagen-Papiere in Frankfurt an.

Yaris, Auris, RAV4

Toyota Motor
Toyota Motor 16,77

Zu den zurückgerufenen Modellen gehörten etwa Corolla, Camry und der Kleinwagen Vitz, der in Deutschland als Yaris bekannt ist. Insgesamt sind sind in Europa danach 1,39 Millionen Fahrzeuge, in den USA 2,4 Millionen und in China 1,4 Milionen Fahrzeuge betroffen. In Deutschland müssen rund 136.000 Fahrzeuge überprüft werden, betroffen sind hier laut Toyota die Modelle Yaris, Auris und RAV4 der Baujahre 2006 bis 2008.

Der Rückruf kommt für Toyota zu einer Unzeit: Der Absatz auf dem asiatischen Heimatmarkt wird durch den Inselstreit Japans mit China und den Boykott der chinesischen Verbraucher belastet. Bei Toyota brachen die Verkäufe nach China im September auf Jahressicht nahezu um die Hälfte auf 44.100 Fahrzeuge ein.

Immer wieder Probleme

Toyotas Rückruf ist der umfangreichste seit einem Fall von Ford im Jahre 1996, als acht Millionen Fahrzeuge wegen fehlerhafter Zündschalter überprüft werden mussten. Für Toyota selbst ist es bereits der zweite Rückruf in diesem Jahr. Anfang August erst beorderten die Japaner weltweit 1,5 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten, um die Befestigung der hinteren Spurstange zu überprüfen. Zwischen 2009 und 2011 hatte Toyota bereits rund zehn Millionen Fahrzeuge wegen klemmender Gaspedale und rutschender Fußmatten zurückgerufen.

Die Probleme hatten mit dazu beigetragen, dass der Konzern, der als Hersteller besonders zuverlässiger Autos galt, die begehrte Krone als Weltmarktführer vorübergehend an die Opel-Mutter General Motors abgeben musste. Auch der Wolfsburger Volkswagen-Konzern machte deutlich Boden gut.

Hinzu kam die Naturkatastrophe in Japan im vergangenen Jahr, durch die das eng geknüpfte Produktionsnetz von Toyota Risse bekam. Fabriken mussten zeitweise schließen. Zulieferer konnten nicht produzieren.

Quelle: ntv.de, bad/rts/AFP/DJ/dpa

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