Der Börsen-Tag 820-Punkte-Absturz – Dax im Zoll-Wahnsinn
05.03.2025, 06:00 UhrNach zwei Tagen in dieser Handelswoche liegt der Dax deutlich unterhalb des Freitagsschlusskurses von 22.551 Punkten. Obwohl der deutsche Börsenleitindex am Montag noch – erstmals – die 23.000er-Marke geknackt und mit 23.308 Zählern ein neues Allzeithoch markiert hatte, verabschiedete er sich gestern mit einem Stand von 22.247 Punkten aus dem Geschäft. Das Minus gestern: 820 Punkte oder 3,5 Prozent. Beherrschendes Thema waren die in Kraft getretenen US-Importzölle gegen Waren aus Mexiko, Kanada und China. Vergeltungsmaßnahmen inklusive. Auch an der Wall Street gerieten die Kurse ins Rutschen.
Überschattet vom neu entfachten Zollkrieg mit den USA beginnt heute der Nationale Volkskongress in China. Die jährliche Parlamentssitzung soll bis zum 11. März dauern. Beobachter erwarten neue Konjunkturstimuli. Maßnahmen zur Ankurbelung des Konsums könnten dabei eine gewichtige Rolle spielen. Der Exportweltmeister steht unter Druck.
Unternehmensseitig richtet sich der Blick der Anleger heute auf zwei Dax-Konzerne: So veröffentlicht zum einen der Pharma- und Agrarkonzern Bayer seine Jahresbilanz. Analysten erwarten im Schnitt einen Umsatzrückgang auf 46,18 Milliarden Euro und einen bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) von 10,04 Milliarden Euro. Im November hatte Vorstandschef Bill Anderson wegen eines schwachen Agrargeschäfts erneut die Ergebnisprognose für 2024 gesenkt und Anleger mit trüben Aussichten auch für dieses Jahr verschreckt. Bei Investoren wächst die Ungeduld: "Zum Jahresende wird Anderson fast drei Jahre Vorstandschef sein. Wenn ein CEO in einem solchen Zeitraum keine Impulse gesetzt hat, ist er nicht der Richtige für den Job", sagt Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei Deka Investment.
Dass zum anderen 2024 ein gutes Jahr für Adidas war, hat der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller schon im Januar verkündet. Mit einem Marktanteil von 8,9 (2023: 8,2) Prozent hat der Herzogenauracher Konzern nach Daten von GlobalData kräftig auf den kriselnden Marktführer Nike aufgeholt, der von 15,1 auf 14,2 Prozent abgestürzt ist. Auch für das neue Jahr hat Vorstandschef Björn Gulden zweistellige Umsatz-Wachstumsraten in Aussicht gestellt. Doch wie weit kommt Adidas 2025 schon an die zehn Prozent Umsatzrendite heran, die Gulden eigentlich erst für nächstes Jahr in Aussicht gestellt hat? Und wie profitieren die Aktionäre über die Dividende von der Gewinnwende? Das will Adidas am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz verkünden. Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.
Quelle: ntv.de