Der Börsen-Tag Argentinien-Krise spitzt sich zu - Schlangen vor Banken
03.09.2019, 09:50 UhrDie Argentinier werden nervös: Gestern bildeten sich bereist Schlangen vor Banken. Viele Menschen versuchen, an das Geld auf ihren Bankkonten zu gelangen. "All die Leute heben ab was sie haben, oder zumindest einen Teil davon, weil sie ihr Geld derzeit lieber zu Hause haben wollen", sagte der 61-jährige Bankkunde Julio Novoa.
Der Grund: Die von der Regierung eingeführten Kapitalkontrollen. Devisenkäufe wurden begrenzt, um die Landeswährung Peso zu stützen.
Doch der Erfolg ist bisher dürftig: Zwar wertete der offizielle Kurs des Peso um 0,88 Prozent zum Dollar auf, auf dem Schwarzmarkt fiel er hingegen um 0,8 Prozent auf einen Kurs von 63,5 je Dollar. An den Finanzmärkten treibt sich die Sorge rum, dass der Peso-Verfall dazu führen könnte, dass das Land seine Dollar-Schulden nicht begleichen kann. Alle drei großen Ratingagenturen stuften die Kreditwürdigkeit des Landes herab.
Die Kurse für argentinische Staatsanleihen rutschten zugleich auf Rekordtiefs ab. Finanzexperten wie Michael Bolliger von UBS Wealth Management sehen in den Kapitalkontrollen hingegen ein "Zeichen der Verzweiflung".
Quelle: ntv.de