Der Börsen-Tag

Der Börsen-Tag Argentiniens Notenbank holt den Zins-Hammer raus

Viel zu tun: Händerinnen an der Börse in Buenos Aires.

Viel zu tun: Händerinnen an der Börse in Buenos Aires.

(Foto: REUTERS)

Argentiniens Zentralbanker haben den Leitzins mal eben von 45 auf satte 60 Prozent nach oben geschraubt.

Trotz der Zinserhöhung beschleunigte die argentinische Währung ihre Talfahrt. Ein Dollar verteuerte sich im Gegenzug um 15 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 39 Peso. Das ist der größte Kurssprung seit mindestens einem Vierteljahrhundert.

Viele Schwellenländer leiden darunter, dass die US-Notenbank die Zinsen erhöht und damit dazu beiträgt, dass Geld aus den Schwellenländern in den Dollar-Raum fließt. Ein weiterer Grund für die Währungskrise in Argentinien ist vor allem die Inflation, im Juli lag sie bei fast 20 Prozent.

Erschwerend kommt hinzu, dass das Land mit einer ausgeprägten Wirtschaftskrise zu kämpfen hat. Argentinien steht am Rande einer Rezession und hat ein hohes Haushaltsdefizit.

Und es gibt ein weiteres Problem: Die Regierungen von Schwellenländern oder dort heimische Unternehmen haben sich in großem Ausmaß in Dollar verschuldet. Wechselkursentwicklungen entscheiden also mit darüber, wie leicht oder schwer diese Kredite zurückgezahlt werden können.

Derzeit sind die US-Zinsen im historischen Vergleich noch immer niedrig, während der Dollar gerade einmal die Hälfte des Weges zu seinem Hoch aus dem Jahr 2016 zurückgelegt hat. Da die Fed ihre Geldpolitik jedoch weiter straffen wird, dürfte der Druck auf die Schwellenländer zunehmen.

 

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen